GFS 12 - Kommt am 04.02.2011 ein Sturm nach Norddeutschland?

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GFS 12 - Kommt am 04.02.2011 ein Sturm nach Norddeutschland?

Beitragvon Wettermaik » 28.01.2011, 18:58

Erstmals wurde heute Abend mit dem 12er-GFS-Lauf ein Sturmtief für den 4. Februar berechnet. Dabei liegt dieses Tief über Südskandinavien und verlagert sich weiter nach Osten.

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Aufgrund des Kerndrucks von etwa 979 hPa und dem Tief gegenüberstehenden Hoch mit Zentrum über Frankreich, welches eine Höhe von etwa 1037 hPa haben könnte, würde dies für die Nord- und Ostseeküste Sturm bedeuten.

Das Diagramm verdeutlicht, mit welchen Windspitzen auf dem Darß gerechnet werden könnte.

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Wie sich das Wetter bis dahin entwickelt, dazu mehr in den kommenden Tagen.

Wie seht ihr die Wetterlage?


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Mal ein kleiner Blick auf die Wetterlage bis Freitag

Beitragvon Wettermaik » 01.02.2011, 15:34

Auch heute liegt Deutschland unter einer ausgeprägten Hochdruckzone, die sich von den Azoren über Portugal, Nordspanien, Frankreich und Deutschland bis nach Südosteuropa erstreckt. In der durch Tiefdruckgebiete über Nordskandinavien, nördlich Islands und dem Nordatlantik verursachten kräftigen westlichen Höhenströmung wird sehr milde und feuchte Luft nach Mitteleuropa gelenkt. Diese legt sich über die immer noch vorhandene bodennahe Kaltluft und bewirkt Hochnebel und Nebel. Langsam kommt aber Bewegung in die Atmosphäre, beginnend heute Abend im Norden Deutschlands. Die Warmfront eines Tiefs mit Kern nordöstlich Islands überquert den Norden Deutschlands, bringt auffrischende Winde und Niederschläge mit. Dabei können, aufgrund nachfolgender kälterer Luftmassen, die westlich des Tiefs nach Süden geführt werden, die Niederschläge teils als Regen, teils als Schnee fallen.

Die Kaltluft des Tiefs hat es im wahrsten Sinne des Wortes eilig. Schon am Mittwochvormittag erreicht ein neuer Schwall milder Atlantikluft den Westen Deutschlands und zieht rasch nach Osten. Verursacht wird dies durch ein Sturmtief bei Grönland. Es vereinigt sich im Laufe des Tages mit dem Tief bei Island. Dabei gewinnt es deutlich an Stärke. Die Warmluft, die herangeführt wird, erreicht dabei in einem weiten Bogen auch Skandinavien. Ausgleichend wird kalte Polarluft auf den Atlantik geführt, die den Osten Kanadas streift. Diese Kaltluft erreicht bereits in den Abendstunden Schottland und Irland. Die Hochdruckzone wird aufgrund der Stärke des Tiefs langsam nach Süden abgedrängt, so dass nur noch Süddeutschland und die Alpenländer in den Genuss des ruhigeren Hochdruckwetters kommen. Im Norden nimmt dagegen der Wind langsam an Stärke zu.

Die Kaltluft des Tiefs bei Grönland wird im Laufe des Donnerstags über den Norden Deutschlands rauschen. Bemerkbar macht sich die Höhenkaltluft als erstes durch Auflockerungen im Westen und Nordwesten Deutschlands, die von Schauern durchsetzt sein kann. Dazu wird am Abend ein Randtief seinen Weg Richtung Schottland aufnehmen. Dieses Tief sorgt für deutlich steigende Luftdruckgegensätze über Mitteleuropa.

Folge sind am Freitag eine Warmfront, die über den Norden Deutschlands zieht. Die Warmluft kommt direkt vom Atlantik, wo sich die Luftmasse mit Feuchtigkeit anreichern kann, die sich hier über Deutschland abregnet. Der Wind wird schon in den Morgenstunden an der Nordsee die ersten Sturmböen aus Südwest mit sich bringen. Zum Nachmittag verlagert sich das Tief von Schottland Richtung Norwegen. Das Sturmfeld dieses Tiefs wird dann den gesamten Norden Deutschlands überdecken. Verbreitet sind nördlich der deutschen Mittelgebirge Sturmböen möglich. An der Küste muss mit dem Auftreten einzelner schwerer Sturmböen gerechnet werden. Am Nachmittag lässt der Wind etwas nach. Allerdings wird dies voraussichtlich nur von kurzer Dauer sein. Schon in den Abendstunden nähert sich ein neues Tief mit Kern westlich Schottlands der britischen Insel. Somit werden die Luftdruckgegensätze zwischen Tiefdruckgebieten über Nordeuropa und einer sehr stark ausgeprägten Hochdruckzone über Südeuropa und dem Mittelmeerraum noch größer. Folge könnten erneute Sturm- und auch orkanartige Böen an der Nord- und Ostseeküste sein. Mit der kräftigen westlichen Höhenströmung gelangt aber auch deutlich mildere Luft heran, so dass zum Wochenende durchaus 10 bis 14 Grad im Westen Deutschlands möglich sind.

Maik Thomaß, 01.02.2011 15:28


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Windentwicklung Helgoland


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