3. und 4. Januar. Es bleibt weiter spannend.

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3. und 4. Januar. Es bleibt weiter spannend.

Beitragvon Wettermaik » 31.12.2008, 00:01

3. und 4. Januar 2008 – 1. Wochenende des Jahres und spannende Wetterlage?

Hiermit distanziere ich mich von der Richtigkeit der folgenden Ausführungen. Dies ist nur eine Auswertung zu den unten aufgeführten Karten vom 28.12.2008, die ich als Grundlage verwendet habe. Das Eintreffen des Ereignisses, auf das sie meines Erachtens hindeuten, ist deshalb nicht sicher. Es sind bis dahin immerhin noch sieben Tage, in denen auch viel passieren kann. Es folgen bekanntlicher Weise noch weitere Modellläufe, die von Tag zu Tag mehr Gewissheit bringen werden. Auf diese werde ich in den kommenden Tagen mein Hauptaugenmerk legen.

Wie in den vergangenen Tagen schon von mir zu lesen war, auch heute wieder ein Blick auf eine spannendes? Wochenende.

Ich fange erst einmal mit der, aus heutiger Sicht, an beiden Tagen herrschenden Wetterlage.

Bereits seit Donnerstag wird Nordeuropa und Skandinavien von einem kräftigen Tief beherrscht.

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Quelle: http://www.wetter3.de

Am Samstag bildet sich ein eigenständiges Tief bildet sich über der nördlichen Ostsee und verlagert sich südwärts Richtung Ostpolen. Ein weiteres Tief bildet sich weiter westlich über Norwegen. Es wird ebenfalls nach Süden ziehen. Zeitgleich wird über weiten Teilen Deutschlands noch Hochdruckeinfluss wirksam sein.

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Quelle: http://www.wetter3.de

Sonntag: Bereits um Mitternacht verlässt das Tief Skandinavien und schlägt über Dänemark einen östlichen Kurs ein. Es zieht auf die Ostsee vor die Küste Mecklenburgs. Im Vorfeld wird etwa mildere Luft angezapft. Am Nachmittag könnte dann kalte Polarluft bis in die Nordhälfte Deutschlands vorankommen. Warum gerade die mildere Luft, für einige nicht so schön sein wird, dazu gleich mehr.

So sieht es aus unserer Perspektive aus:

Samstag starten wir noch freundlich in den Tag. Es könnte sonnige Abschnitte geben, die allerdings von Stunde zu Stunde kleiner werden. Bereits in den Mittagsstunden wird es an der Küste nur noch kurze Aufhellungen geben. Im südlichen Binnenland dagegen werden diese noch etwas größer sein. Dazu könnte es an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein schon im Tagesverlauf zu leichtem Schneefall kommen, der aber von der Menge eher minimal ist. Nach morgendlichen –6°C im Binnenland und bis zu –1 Grad an der Küste könnte die Temperatur auf –2 Grad im Randowbruch und bis zu +1 Grad an der Küste ansteigen. Der Wind wird im Vorfeld des Tiefs aus westlichen Richtungen kommen. Dabei wird er aber schwach bleiben.

Am Abend können dann die leichten Schneefälle, die zuvor schon im Westen vorhanden waren, das gesamte Land überziehen. Nach Mitternacht wird es dann Richtung Küste spannend. Dort kommt in der Höhe die oben schon genannte mildere Luft zum tragen. So kann es an der Küste längeranhaltenden und schauerartig verstärkten Regen geben. In den mittleren und südlichen Landesteilen würde allerdings eher Schnee fallen, wobei dort im Westteil wieder weniger Schnee fallen könnte, als im Osten, siehe Karte 1. Bei Werten von +1 Grad in Nordwestmecklenburg und –2 Grad im Randowbruch wird es milder als in den vorangegangenen Nächten. In der Nacht könnte dazu der Wind auffrischen. Er kommt dann aus Südwest und erreicht in Böen Sturmstärke.

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Karte 1

Am Sonntagvormittag wird es im gesamten Land mehr oder weniger starke Schneefälle geben, wobei sie in den südlichen Landesteilen kräftiger ausfallen werden als in den nördlichen. Hierbei können dann noch einmal 2 cm bis 6 cm innerhalb von 12 Stunden hinzukommen. Erst mit untergehender Sonne, die am Tag eher selten bis gar nicht zum Vorschein kommen dürfte, hört es auf zu schneien und die Wolkendecke bekommt von der Küste her größere Wolkenlücken. Recht mild wird es in den Morgenstunden an der Küste mit +4 Grad. Auch im Binnenland sind es +1. Hier ändert sich bis zum Nachmittag nichts bei den Temperaturen. An der Küste geht sie auf +1 Grad zurück. Der Wind dreht auf nördliche Richtungen und ist weiterhin mäßig, zeitweise frisch unterwegs. In Böen könnte es weiterhin stürmisch werden.

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Karte 2

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Karte 3

Fazit und Vergleich zu den gestrigen Stand der Karten:
Samstag könnte es demnach erst am Nachmittag und Abend etwas Schnee in den südlichen Teilen geben. Gestern waren es noch 2 bis 5 cm Schnee in 6 Stunden.
Bei der Temperatur wird es nur eine geringe Abweichung von 1 Kelvin geben.
Der gestrige Nordwest- bis Nordwind kommt aus westlichen Richtungen, damit auch die Milderung in der Höhe und die damit verbundenen küstennahen Regenfälle.

Sonntag kommt nach den aktuellen Karten der Schnee, wobei in den südlichen Kreisen teilweise bis zu 6 cm Schnee fallen können. Nach Norden kann es weniger sein, aber auch die 6 cm im Süden sind nur ein Richtwert.
Während der Wind gestern noch als „schwache Angelegenheit“ zu sehen war und sonnige Abschnitte möglich waren, so werden nach den aktuellen Karten am Sonntag voraussichtlich kaum Sonnenstrahlen den Weg zum Boden finden und der Wind kommt frisch aus Nord.

Mögliche Gefahren:
Verkehrsbehinderungen durch Neuschnee.
Stellenweise Schneeverwehungen, besonders in freien Lagen
Sichtbehinderungen durch kräftigere schauerartig verstärkte Schneefälle
Glätte durch teilweise gefrorene Böden

Da es sich bei dem fallenden Schnee überwiegend um Nassschnee handeln dürfte, muss mit Astbruch durch größere Schneelasten an Bäumen gerechnet werden. Vereinzelt könnte in Verbindung mit dem Schnee auch die eine oder andere Überlandleitung reißen.

Bei der Norddrehung des Windes kommt es an den Küsten zu erhöhten Wasserständen.


Bei den Hinweisen handelt es sich nicht um offizielle Warnungen. Dies sind nur mögliche Gefahren, die in Verbindung mit diesem Ereignis stehen könnten.

Diese Prognose basiert auf den Daten des GFS, dem amerikanischen Vorhersagesystem, vom 29.12.2008 um 12 UTC.

Konkretere Hinweise werden, falls erforderlich, zeitnah in der Warnlage MV ausgegeben.

Maik Thomaß, 31.12.2008 0:00
Wettermaik
 

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