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Der Winter meldet sich zurück in der zweiten Januardekade

09.01.2013, 07:47

Der Winter meldet sich zurück in der zweiten Januardekade vom 10. bis 20. Januar 2013

Lange hat es gedauert, aber nun stellt sich die Wetterlage von herbstlich bis frühlingshaft wieder auf winterlich um. Das Ganze geht schon am 10. Januar 2013 im Norden Deutschlands los.


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Zwischen Tiefdruckgebieten über Skandianvien und der Nordsee sowie einer sehr ausgeprägten Hochdruckzone über Mitteleuropa und dem Mittelmeerraum wird in die Mitte und den Süden Deutschlands noch milde Luft herangeführt. Zeitgleich gelangt auf der Rückseite des Tiefs über Skandinavien deutlich kältere Luft aus dem Polargebiet nach Deutschland. Dabei gehen die Niederschläge, die im Norden anfangs als Regen fallen, im Tagesverlauf in Schnee über. In der Mitte und im Süden dauert es noch etwas, bevor die Niederschläge in Schnee übergehen.


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Erst am Freitag sinkt auch in der Mitte und im Süden Deutschlands die Schneefallgrenze. Damit gehen schon am Vormittag mit einfließender Kaltluft die Regenfälle in Schnee über. An den Alpen stauen sich die aus Norden kommenden Niederschlagswolken. Sie bringen hier teilweise kräftige Schneefälle, im Flachland anfangs Schneeregen. Der Nordosten Deutschlands könnte ebenfalls etwas Schnee abbekommen. Hier könnte der sogenannte Lake-Effekt für Schneeschauer sorgen, die sich über der Ostsee bilden. Dabei kann es lokal begrenzt einige Zentimeter Neuschnee geben. Vor allem Mecklenburg-Vorpommern und das östliche Schleswig-Holstein würden davon profitieren. Die Kaltluft kommt unterdessen weiter nach Süden voran und erreicht am Freitag Italien.


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Am Samstag und Sonntag gelangt der Süden Deutschlands in den Einflussbereich eines Tiefs mit Kern über Frankreich. Dieses bringt einerseits Niederschläge in den Süden Deutschlands, allerdings gelangt aus dem westlichen Mittelmeerraum auch etwas mildere Luft heran,. so dass Richtung Schwarzwald Schnee und Schneeregen angesagt sein können. Da besteht aber noch eine Unsicherheit. Zeitgleich führt eine Hochdruckzone über Skandinavien auf seiner Südseite zunehmen trockenere und kalte Festlandsluft aus Osteuropa nach Deutschland. Abgesehen vom Südwesten Deutschlands würde es am Wochenende dann verbreitet leichten Dauerfrost mit Werten zwischen -5 und 0 Grad geben. An der Ostsee kann es bedingt durch den Lake-Effekt erneut Schneeschauer mit einigen Zentimetern Neuschnee geben.


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Zur Mitte der kommenden Woche (16.01.2013) könnte sich eine Hochdruckzone über Mitteleuropa festsetzen. Mit ihr und Tiefdruckgebieten über der nördlichen Ostsee sowie bei Italien (das ist aber noch sehr unsicher) würde sehr kalte Luft direkt aus dem Polargebiet nach Deutschland fließen und über die Alpen bis in den Norden Afrikas vorankommen. Temperaturmäßig hieße es dann in den Nächten Werte zwischen -2 Grad an den Küsten Deutschlands und bis -20 Grad im Süden bei aufklarenden Himmel und über Schneeflächen. In Kältelöchern wären sogar noch einmal ein paar Grad weniger möglich. Zu Beginn der kommenden Woche, sprich am Montag und Dienstag wären im Süden und der Mitte Deutschlands noch einmal ein paar leichte Schneefälle möglich. Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern könnten noch von der milden Ostsee profitieren, auf der sich einzelne Schneeschauer bilden können.

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Bis zum 20. Januar 2013 könnte sich dann eine Hochdruckzone genau über Mitteleuropa und Skandinavien etablieren. Trockene und niederschlagsarme Festlandsluft aus Osteuropa würde herangeführt werden. Allerdings ist noch eine kleine Unsicherheit dabei. Über dem Nordatlantik könnten sich neue kräftige Tiefdruckgebiete bilden, die vor allem im Nordwesten Deutschlands milde Luft mit leichten Plusgraden heranführen.


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Zum Schluss noch ein Blick auf die Niederschlagsprognosen der kommenden 192 Stunden. Deutlich lässt sich auf der Schneeprognosekarte erkennen, dass der Süden und der äußerste Norden Schnee abbekommen. Vor allem im Süden bedingt durch oben genannte Tiefdruckgebiete und Stauungen an den Alpen. Der wenigste Anteil an Schnee wird derzeit zwischen dem südlichen Emsland, Nordbrandenburg und Berlin berechnet. Dies kann sich aber in den kommenden Tagen noch ändern. Also nicht gleich verzweifeln, wenn ihr in diesen Gebieten wohnt.


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Ganz zum Schluss noch der Blick auf zwei Trenddiagramme einmal für Hamburg und einmal für München. Für Hamburg lässt sich ersehen, dass es gesichert in den Frostbereich geht, allerings ab dem 15 Januar 2013 auch wieder leichte Plusgrade möglich sind. Für München scheint es dagegen so gut wie sicher zu sein, dass der Winter mit Frost erst einmal bleibt. Die meisten sogenannten Member (grauen Linien) verbleiben unter Null Grad. Nur einzelne meinen es mit Plusgraden etwas milder zu berechnen.

Alles in Allem ist eine stabile Hochdruckwetterlage im Winter immer gut für frostige und kalte Luft. Allerdings ist entscheidend, wo diese frostige Luftmasse herkommt und ob diese dann auch noch Niederschläge mitführt. In den kommenden Tagen werden wir sehen, wie sich die Wetterlage weiter entwickelt, ob wir Frost und Schnee bekommen, wie viele Zentimeter fallen, wo kaum Niederschlag und Schnee fällt und wie tief die tiefsten Werte sind.
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