Wetterlage vom 16.03. bis 19.03.2012

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Wetterlage vom 16.03. bis 19.03.2012

Beitragvon Wettermaik » 15.03.2012, 18:17

Wie geht es nach "Gulliver" weiter?


Nach derzeitigen Berechnungen scheint sich am Wochenende ein Luftmassenwechsel zu vollziehen. Danach stehen die Zeichen erneut auf Hochdruck mit milden aber auch trockenem Wetter.

Hoch „Gulliver“ verlagerte sich im Laufe des Donnerstags über Deutschland hinweg nach Tschechien. Mit der Verlagerung drehte die Höhenströmung von Nordwest auf Südwest. Mit der Änderung der Höhenströmung wurde deutlich trockenere Luft aus dem Norden Afrikas nach Mitteleuropa gelenkt, so dass sich in fast ganz Deutschland der recht zähe Hochnebel bis zum frühen Abend auflöste. Am Freitag liegt „Gulliver“ mit seinem Zentrum bereits über dem Balkan. Zwischen der Hochdruckzone, der „Gulliver“ angehört, die sich von Südosteuropa über das Mittelmeer bis zu den Azoren erstreckt und Tiefdruckgebieten, die auf dem Nordatlantik langsam Richtung Osten ziehen, liegt Deutschland in einer südwestlichen Höhenströmung mit der trockene und warme Luft aus dem Norden Afrikas herangeführt wird. Diese Warmluft sorgt am Freitag in Deutschland für frühlingshafte 15 bis 19, am Oberrhein bis 20 Grad. In größeren Städten kann es, aufgrund der Aufheizung noch etwas wärmer werden. Diese Werte werden bei uns auf den Wetterkarten vernachlässigt, da sich Städte stärker aufheizen, als das sie umgebende Land und zu einer Verwischung bei den Temperaturen geben würde. An den Küsten von Nord- und Ostsee kann sich dagegen Seenebel bilden. Hier ist das Wasser noch recht kalt und beim Überströmen der milden Luft kann sich dann lokal Seenebel ausbreiten. Im Seenebel sowie an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste bleibt es, aufgrund der kühleren Nordsee mit 7 bis 10 Grad noch kühler.

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Samstag gerät Deutschland langsam in den Einflussbereich von Tiefdruckgebieten, die vom Nordatlantik über Großbritannien und über Skandinavien ziehen. Diese führen auf ihrer Rückseite polare Kaltluft nach Süden, die am Nachmittag den Norden Spaniens erreichen. Deutschland bleibt nochmals im Zufluss milder, aber auch feuchterer Luftmassen aus dem Norden Afrikas, die über das Mittelmeer herangeführt werden. Folge sind Konvektionen, in denen sich Quellwolken bilden. Dies vor allem in einem Streifen vom nördlichen Rheinland bis an die Nord- und Ostseeküste. Im Nachmittagsverlauf können nordwestlich einer Linie Köln – Hamburg – Rügen erste Schauer und Gewitter auftreten, die sich bis Mitternacht weiter nach Osten verlagern, jedoch aufgrund fehlender Energie nach Mitternacht an Intensität verlieren. Zuvor wird es nochmals frühlingshaft warm mit Werten zwischen 15 und 20 Grad.

Am Sonntag verlagert sich das Tief über Großbritannien auf die Nordsee. Die Luftmassengrenze erreicht dabei den Nordwesten und Westen Deutschlands. Im Vorfeld können sich zwischen der Ostsee und dem Erzgebirge einzelne Schauer oder Gewitter bilden. Im Süden bleibt es nochmals freundlich. Von Schleswig-Holstein bis zum Schwarzwald macht sich die Luftmassengrenze durch dichte Wolken und schauerartigen Regen bemerkbar. Entlang des Niederrheins steigt die Temperatur auf knapp 10 Grad. Im Osten werden nochmals knapp 20 Grad erreicht.

Bereits am Montag hat die Luftmassengrenze Deutschland nach Südosten überquert und liegt mit ihren Resten vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. Hier ist es noch dichter bewölkt mit etwas Regen. Von Norden her setzt sich zwar kältere Luft durch, die aber auch trockener ist. Damit kommt nördlich der Mittelgebirge schon am Vormittag, am Nachmittag etwa bis zur Donau die Sonne immer mehr zum Vorschein. Gleichzeitig breitet sich ein neues Hochdruckgebiet nach Mitteleuropa aus. Sein Zentrum liegt etwa über der iberischen Halbinsel. Es verbindet sich mit Hoch „Gulliver“. Deutschland liegt dabei in einer westlichen bis nordwestlichen Höhenströmung mit der die Temperatur am Tag je nach Sonnenscheindauer Werte zwischen 6 und 11 Grad erreicht. Der Hauptschwerpunkt der Kälte ist am Montag vor allem über Nordskandinavien und dem Baltikum anzutreffen. Hier lenkt ein Tief mit Kern über dem Nordwesten Russlands polare Kaltluft direkt nach Süden.

Bis kommenden Donnerstag, den 22. März 2012, scheint sich über Südskandinavien ein neues Hoch festzusetzen. Mäßig-warme Luft wird dabei herangeführt. In den Nächten muss mit leichtem Bodenfrost und Frost gerechnet werden. Wer kälteempfindliche Pflanzen raus stellt, sollte diese in den Nächten schützen oder von draußen hereinholen. Niederschläge bleiben in den Tagen von Montag an eher die Ausnahme, was, gerade in der trockenen Luftmasse, die Waldbrandgefahr langsam ansteigen lässt. Windtechnisch gesehen ist die Wetterlage alles andere als windig. Aufgrund der Nähe zum Hochdruckzentrum, der Stabilität des Hochs und der nur geringen Luftdruckgegensätze, wird der Wind eher schwach bleiben. In Küstennähe besteht dann erneut die Gefahr von Seenebel.

Quelle: http://www.wettertopia.de/vorhersagen/wetterlage.htm
Wettermaik
 

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