15-Tage-Temperaturprognose
Hier mal das 15-Tage-Temperaturdiagramm für Rostock (weiße Linie), München (rote Linie), den Niederrhein (gelbe Linie), das östliche Sachsen (grüne Linie) und dem Südwesten Deutschlands (hellblaue Linie).
Weiße Weihnacht noch immer ungewiss?
Auch heute gehe ich dieser Frage nach, denn noch immer ist alles offen zum Thema weiße Weihnachten.
Eines ist sicher. In den kommenden Tagen wird es kalt. Kalt ist der falsche Ausdruck. Es wird verdammt kalt, wenn man bedenkt, dass wir von der Jahreszeit noch nicht einmal den kalendarischen Winteranfang hatten und damit noch immer im Herbst feststecken.
Schnee gab es am heutigen Tag im Norden und Nordwesten Deutschlands. Dieser wird in den kommenden Tagen entscheidend sein für die Nachttemperaturen. Denn an der Südseite einer Hochdruckzone, die sich von Grönland über Skandinavien bis nach Nordwestrussland erstreckt wird arktische Kaltluft nach Mitteleuropa geleitet.
Diese Kaltluft spiegelt sich besonders in den Nächten wieder. Auch ohne einen sternenklaren Himmel können die Temperaturen unter –10 Grad Celsius absacken. Mit Aufklaren wird es dann noch kälter. Über Schnee können schnell mal –20 Grad und weniger erreicht werden.
Bis zum 4. Advent müssen wir mit dieser recht kalten Wetterlage vorlieb nehmen. Danach stellt sich gerade diese kalte Großwetterlage um. Grund ist ein Tief, dass am Sonntag westlich Norwegens nach Süden ziehen wird. Auf seiner Vorderseite wird zunehmend mildere Meeresluft vom Atlantik angezapft und über Spanien in die Startlöcher geschickt. So könnten sich nach dem Wochenende die Weichen für Weihnachten stellen. Das Tief zieht ungehindert weiter nach Schottland. Dabei wird ein erster Schwall milderer Luft auf den Westen und Südwesten Deutschlands treffen. Dies macht sich vor allem in den milder werdenden Nächten bemerkbar, in denen das Quecksilber nur noch auf –5 Grad absinken wird.
Zu dem Tief über Schottland gesellen sich weitere Tiefdruckgebiete. Sie liegen über der Biskaya und Wales. Dabei entsteht, zusammen mit einem Hoch über Norditalien, eine südliche Luftströmung in der milde Mittelmeerluft nach Norden geleitet wird. So können am 22.12. schon Plusgrade am Tag im Süden, Westen und Südwesten Deutschlands auftreten. Der Norden und Osten werden noch unter kühler Luft verbleiben.
Ein steuerndes Tief mit Kern über Schweden könnte, und das ist der Ungewissheitsfaktor, hier noch kalte Polarluft hinlenken. Diese würde dann am Heiligen Abend noch leichten Frost am Tag bedeuten. Aber auch in den Norden und Osten Deutschlands wird über Weihnachten die mildere Luft ankommen. Spätestens am 2. Weihnachtsfeiertag dürfte Frost am Tage kein Thema mehr sein.
Die letzten Tage des Dezembers werden dann in allen Landesteilen von frostfreien Wetter geprägt sein. Dabei würde dann auch die große Schneeschmelze einsetzen.
Als letzte Frage des Abends wäre es natürlich noch interessant, wie sich, wenn schon zu Weihnachten kein Schnee mehr fällt, jedenfalls in weiten Teilen Deutschlands, das Wetter zum Jahreswechsel verhält. Da hilft derzeit nur ein Blick in die wunderschöne geputzte Glaskugel. Nach derzeitigem Stand der Karten hält sich die milde Luft auch bis ins neue Jahr. Immer wieder kommen den Karten zu Folge Tiefdruckgebiete vom Atlantik nach Mitteleuropa. Diese bringen dann neben Regen auch milde Temperaturen mit. Da dies aber tatsächlich noch sehr weit weg ist, bleibt auch hier nur der Blick auf die kommenden Karten und die Hoffnung, dass sich einerseits bis Weihnachten das Blatt noch wendet und der Jahreswechsel trocken abläuft. Ein wenig Frost und ein sternenklarer Jahreswechsel sind besser als trübes und graues verregnetes oder vernebeltes Wetter.
Quelle: www.wettertopia.de