Das Weihnachtswetter vom 22.12.2010

Hier gibt es das Weihnachtswetter aus vergangenen Jahren

Das Weihnachtswetter vom 22.12.2010

Beitragvon Maik » 04.10.2020, 07:04

Der Blick auf das Weihnachtswetter 2010
Chancen auf weiße Weihnachten auf gut 98% gestiegen, nur im Südosten liegt sie tiefer


Die Wetterlage Und auch heute gibt es wieder einen Blick auf das immer wahrscheinlicher werdende weiße Weihnachtsfest. An dieser Stelle möchte ich einmal sagen, dass es für Meteorologen eigentlich nichts schöneres auf der Welt gibt, als weiße Weihnachten vorherzusagen. Dabei geht es nicht darum, das Blaue, in dem Fall das Weiße vom Himmel zu lügen, sondern um Tatsachen. Da erscheint es fast schon absurd, wenn ich heute mal mit Warmluft anfange, die aus dem Süden Europas nach Mitteleuropa weht und am morgigen Tag vor Heiligabend für Regen in weiten Teilen Deutschlands sorgt. Ausgespart bleiben voraussichtlich die Gebiete vom Emsland bis ans Oderhaff und alles was nördlich davon liegt. Bis in die Regionen südlich dieser Gebiete traut sich dagegen die von einem Tief über den Balearen herangetragene Warmluft, die sich in höheren Luftschichten durchsetzt. Dabei trifft sie im Norden Deutschlands auf bodennahe Kaltluft. Die Folge ist eine Luftmassengrenze, an der es zu kräftigen Niederschlägen kommt, die an der nördlichen Seite der Luftmassengrenze als Schnee oder Schneeregen, an der südlichen Seite eher als Regen fallen. Eine Unsicherheit besteht für den morgigen Tag noch, bis wo sich die Warmluft genau durchsetzen kann. Im Übergangsgebiet wird es auf jedem Fall sehr glatt werden, da die Böden noch gefroren sind.
Bis Heiligabend verlagert sich nun jenes Tief von den Balearen weiter nach Sizilien. Gestern wollte es um die Mittagszeit ja schon in Süditalien sein. Damit strömt auch an Heiligabend noch mildere Luft in den äußersten Süden, Südosten und Osten Deutschlands. Von Norden fließt in Verbindung mit einer sich bildenden Hochdruckzone, die sich von Spanien über Großbritannien und Skandinavien bis nach Grönland erstreckt, sehr kalte Luft aus dem Polargebiet ein. So wie es derzeit ausschaut, wird diese Kaltluft bis zum Abend auch ganz Deutschland erfassen. Soviel zur Wetterlage.


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Heiligabend: Am Vormittag zeigen sich viele dichte Wolken über Deutschland. Im Südosten Bayerns kann es teilweise auch dichten Nebel geben. Südlich des Mains sowie von Sachsen bis Brandenburg kann es gelegentlich etwas Niesel- oder Sprühregen geben. Nördlich einer Linie Trier – Magdeburg – Penkun in Vorpommern fällt dagegen Schnee. Bis zum Mittag werden auch südlich des Mains die Regentropfen langsam in Schnee übergehen. Von Nordwesten setzt sich langsam kühlere Luft durch. Nur rund um München und Passau sowie im Bayrischen Wald fällt weiterhin etwas Nieselregen. Bis zum Abend dürfte es deutschlandweit geschafft sein. Der Regen im Südosten geht in Schnee über und verbreitet fällt etwas Schnee. Bei einem im Süden schwachen, nach Norden recht lebhaften Wind aus nördlichen Richtungen erreicht die Temperatur im Tagesverlauf im Nordwesten und Westen frostige -3 bis 0 Grad. Im Osten werden Werte um den Gefrierpunkt erreicht und südlich des Mains kann es nochmals leichte Plusgrade geben.

Bescherungszeit: Zu dieser Zeit macht der Weihnachtsmann seinen Weg über Deutschland. Auch heute lassen wir ihn wieder im Norden Deutschlands starten, da der Nordwind für ihn am günstigsten ist, schnell nach Süden voranzukommen. Dieser wird entlang Nord- und Ostsee noch recht kräftig wehen. An der Ostseeküste sind Turbolenzen durch stürmische Böen möglich, sonst lässt er nach Westen hin nach. Während er in Schleswig-Holstein sehr gute Reiseverhältnisse hat, hier fällt kaum noch Schnee, muss er zwischen Ems und Oder immer wieder mit Schneefall rechnen. Allerdings macht sich das mit dem Schlitten ganz gut. In der Mitte Deutschlands angekommen, dürfte der nur noch schwache bis mäßige nördliche Wind kaum ein Problem sein. Gelegentliche Schneefälle werden für den Schlitten eine ausreichende Schneedecke zum landen bieten. Im Süden, vor allem zwischen Südschwarzwald und Bodensee wird es einzelne Sichtbehinderungen geben. Kräftigere Schneefälle könnten zu einigen Verspätungen führen. Im Südosten Bayerns wird es kritisch. Ein Satz Winterreifen sollte nun doch mitgenommen werden. Hier kann noch etwas Nieselregen oder Schneeregen fallen, der wohl nicht für die Schneedecke ausreicht, die der Schlitten zum Landen braucht. Streusalz oder etwas zum Abstumpfen verhindert zusätzlich das Schlittern über die Dächer und ungewollte Landungen in Nachbars Garten. Die Temperaturverteilung sieht bei der Reise wie folgt aus. Bei frostigen -6 bis -1 Grad sollte im Norden und der Mitte für ausreichenden Schutz vor Kälte aufgetragen werden. Im Süden wird es mit -2 bis 0 Grad etwas milder. Allerdings sollte beim Flug der sogenannte Windchill nicht vergessen werden. Es fühlt sich bei mehreren hundert Kilometern pro Stunde deutlich kälter an.

Der 1. Weihnachtsfeiertag verspricht von der Ostsee bis an die Alpen, das Erzgebirge und den Schwarzwald noch leichte Schneefälle. Vielleicht fällt im Thüringer Wald auch mal etwas kräftigerer Schnee. In den restlichen Landesteilen, sprich von Schleswig-Holstein über Niedersachsen, Hamburg und Bremen bis ins Rhein- und Saarland zeigt sich hin und wieder die Sonne. Schnee wird es hier kaum noch geben. Die Temperatur erreicht in den frühen Nachmittagsstunden Höchstwerte zwischen -8 Grad am Niederrhein und -1 Grad an Oder und Neiße. Der Wind ist schwach, im Osten und an der Ostsee mäßig und leicht böig aus nördlichen Richtungen unterwegs.

Letzte Schneefälle gibt es am 2. Weihnachtsfeiertag noch vom südlichen Brandenburg bis Sachsen, sowie südlich der Donau. Sonst zeigen sich im Osten hochnebelartige Wolken und im Westen für längere Zeit die Sonne. Mit -10 bis -4 Grad hat uns dann die Kälte wieder. Der Wind ist schwach bis mäßig aus nördlichen Richtungen unterwegs.

Maik Thomaß, 22.12.2010 11:43

Das aktuelle Weihnachtswetter für Deutschland

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