27.05.2010: Hochwasser in Polen und Brandenburg weiterhin auf dem Vormarsch

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27.05.2010: Hochwasser in Polen und Brandenburg weiterhin auf dem Vormarsch

Beitragvon Maik » 11.03.2021, 16:48

27.05.2010: Hochwasser in Polen und Brandenburg weiterhin auf dem Vormarsch


Polen, Brandenburg - Die Hochwasserpegel in Polen und Brandenburg steigen weiterhin unverändert an. Die Menschen einer ganzen Region bangen um ihre Existenz.



Hochwasser - schon immer fürchten Menschen diese Naturerscheinung. Die Wassermassen lassen sich nur schwer bändigen oder gar aufhalten. Brechen die vom Menschen errichteten Schutzmaßnahmen in Form der Deiche und Dämme, stehen ganze Kulturlandschaften unter Wasser. In diesem Jahr trifft es die Anwohner der Weichsel und der Oder in Polen und Brandenburg.

Allein 16 Tote sind bis heute in Polen zu beklagen, die das Hochwasser gefordert hat. Zudem mussten zehntausende Menschen evakuiert werden. Dabei stehen immer noch zahlreiche Ortschaften trotz fallender Pegelstände unter Wasser, da die Deiche durch das Wasser unterspült oder aufgeweicht wurden. Mindestens 8000 Hektar Land sind derzeit noch überflutet. Den Polen droht auch eine große Epedemiegefahr, da viele Kadaver von ertrunkenen Nutz- und Haustieren langsam beginnen zu verrotten. In der Notlage blieb einfach zu wenig Zeit für dringend erforderliche Aufräumarbeiten und Desinfektionsmaßnahmen. Dennoch beginnt man nun mit gezielten Impfungen gegen Wundstarrkrampf.
Langsam nähern sich die Wassermassen nun auch Brandenburg. Warnstufe 4 wurde bereits ausgerufen. Dies ist die höchste Hochwasserwarnstufe in Deutschland. Menschen im deutschen Odergebiet machen sich auf das Schlimmste gefasst. Vor allem nahe der Mündung der Neiße sind einige Städte und Gemeinden besonders betroffen, dazu zählen beispielsweise Eisenhüttenstadt und Neißemünde. Der Hochwasserscheitel passiert heute im Laufe des Tages die deutsch-polnische Grenze nähe des Ortes Ratzdorf. Der neue Deich an dieser Stelle soll, so das Landesumweltamt Brandenburg, halten, selbst wenn der Hochwasserscheitel, wie vermutet, 3 Tage brauchen wird, um den Deich zu passieren. "Dem Deich ist es egal, ob das Wasser 4 Stunden oder 14 Tage bleibt", so Matthias Freude, Päsident des brandenburgischen Umweltamtes.

Mit einer Jahrhundertflut wie 1997 sei zwar nicht zu rechnen, dennoch bereitet man sich mit Sandsäcken auf die Fluten vor. Alleine 15.000 Stück sind an besonders gefährdeten Stellen wie der Neuzeller Niederung zusätzlich an den bestehenden Deichen aufgebaut worden. Über einhundert Deichläufer kontrollieren außerdem im gesamten Gefährdungsgebiet die Deiche auf Risse und undichte Stellen.

Eine Entwarnung für diese Flut kann zwar gegeben werden, da die Pegel in Polen fallen, dennoch ist in den nächsten Tagen eine zweite Flutwelle nicht unwahrscheinlich. So könnten Anfang nächster Woche erwartete starke Regenfälle in der Slowakei und am Oberlauf der Oder von bis zu 70 Litern pro Quadratmeter neue Wassermassen erzeugen.

Text: 27.05.2010 18:58

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