18.07.2011 - Nasse und fast herbstliche Aussichten mitten im Sommer

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18.07.2011 - Nasse und fast herbstliche Aussichten mitten im Sommer

Beitragvon Maik » 16.09.2021, 12:41

Nasse und fast herbstliche Aussichten mitten im Sommer


Ein Tief mit Kern über der Nordsee bestimmt auch heute das Wetter über Deutschland. So wird westlich des Tiefs polare Kaltluft nach Mitteleuropa geführt. In dieser Höhenkaltluft bilden sich vor allem in der Nordhälfte Deutschlands teils kräftige Schauer und Gewitter. In der Südhälfte und der Mitte Deutschlands bilden sich im Tagesverlauf Schauer.



Am Dienstag schwächt sich das Tief über der Nordsee langsam ab. Ein Höhentief über Frankreich verlagert sich langsam nach Benelux. Dieses sorgt am Dienstag vor allem im Westen für aufkommenden Regen, der südlich des Mains kräftig und ergiebiger sein kann. Temperaturmäßig geht es vor allem Richtung Ostdeutschland wieder in den Sommerbereich. Der Westen verbleibt unter kühlerer Luft. Aber auch hier sind Temperaturen zwischen 19 und 23 Grad verbreitet dabei.

In Verbindung mit einem Tief, welches sich bereits am Dienstag über Tschechien bilden und nach derzeitigen Berechnungen am Mittwoch über Ostsachsen entlang der Neiße und Oder nach Norden zieht, wird sich eine Luftmassengrenze über Deutschland bilden. Diese sorgt am Mittwoch und Donnerstag in der Osthälfte Deutschlands für teils ergiebige Niederschläge. Grund ist die Verteilung der Luftmassen. Während nach Osteuropa und Polen sehr warme bis heiße Luft geführt wird, die auch Skandinavien erreicht, fließt in den Westen Europas weiterhin polare Kaltluft. Dieser Transport kalter Luft wird immer noch durch das Tief über der Nordsee begünstigt. Beim Aufeinandertreffen beider Luftmassen über Deutschland sind vor allem Richtung Sachsen, Brandenburg, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern Niederschlagsmengen zwischen 40 und 80, teilweise auch bis 100 Liter je Quadratmeter nicht auszuschließen.

Donnerstag liegt das Tief von Polen mit Kern über der Ostsee zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Dänemark. Es wird weiterhin sehr warme Luft nach Skandinavien gelenkt. Mitteleuropa verbleibt unter dem Einfluss von kalter Polarluft. Am Donnerstag verlagert sich durch diese Verteilung der Luftmassen die Luftmassengrenze nur langsam ostwärts. Sie liegt zwischen Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen. Im Westen ist es deutlich freundlicher, allerdings mit der Neigung zu Schauern und Gewittern, die sich in der Höhenkaltluft bilden können.

Auch am Freitag bleibt das Tief über der Ostsee vor allem für den Nordosten Deutschlands wetterbestimmend. Es verlagert sich nur wenig nach Norden und erreicht Südskandinavien in den Abendstunden. Sehr kalt ist die einfließende Luft aus dem Polargebiet im Westen Deutschlands. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 16 und 18 Grad. Im Osten wird es, bedingt durch die Lage des Tiefs und die auf seiner Ostseite herangeführte Warmluft aus dem Mittelmeerraum, einen weiteren sommerlichen Tag geben. Der Regen im Nordosten wird durch Schauer am Nachmittag abgelöst, die sich in der weiterhin präsenten Höhenkaltluft bilden.

Samstag löst sich das Tief allmählich auf. Von den Azoren streckt ein Hoch seine Fühler bis nach Deutschland aus. Auch über Osteuropa etabliert sich eine Hochdruckzone, die sich ebenfalls nach Deutschland ausweitet. An deren Westseite wird zunehmend mildere Luft aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland gelenkt. Die noch immer präsente Höhenkaltluft bringt im Norden Schauer und Gewitter.

Sonntag bildet sich über Deutschland eine Hochdruckbrücke, die die Hochdruckzonen über Osteuropa und den Azoren verbindet. Allerdings wird dieser freundliche Eindruck vor allem Richtung Sachsen, Brandenburg und Thüringen durch ein Tief über Westpolen geschmälert. Es sorgt hier für anfänglichen Regen, der am Nachmittag zwar nachlässt, aber weitere Schauer und Gewitter über die Region ziehen lässt.

Schon am kommenden Montag befindet sich ganz Deutschland wieder im Trott der Tiefdruckgebiet. Über der Nordsee bilden sich erneut neue Tiefs, die Schauer, Gewitter und kühlere Luft bringen. So wie es derzeit aussieht, macht der Sommer damit erst einmal in weiten Teilen Deutschlands Pause, allerdings ist die Prognose ab Mittwoch ein möglicher Trend und könnte sich auch noch komplett ändern.

Maik Thomaß, 18.07.2011 8:40

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