03.02.2011 - Sturm zum Wochenende, danach milder und ruhiger

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03.02.2011 - Sturm zum Wochenende, danach milder und ruhiger

Beitragvon Maik » 16.09.2021, 11:57

Sturm zum Wochenende, danach milder und ruhiger


Hochdruckzone gegen Tiefdruckgebiete, so könnte die heutige Schlagzeile lauten. Eine ausgeprägte Hochdruckzone erstreckt sich vom Nordatlantik über die Iberische Halbinsel und Italien bis nach Südosteuropa. Dabei streift sie noch den Süden Deutschlands. Ihr gegenüber liegen zahlreiche Tiefdruckgebiete über dem Nordatlantik, Skandinavien und Nordwestrussland. Deutschland liegt dabei in zwischen den Fronten. Eine Linie Schottland – Südskandinavien und Nordpolen trennt dabei polare Kaltluft von sehr milder Luft, die in einer kräftigen Westströmung vom Atlantik bis weit nach Südosteuropa gelangt.



Bereits am Freitag ist einiges an Bewegung in der Atmosphäre über Nord- und Mitteleuropa. So nähert sich ein kräftiges, sich verstärkendes Tief vom Nordatlantik Schottland. Dieses wird mit seiner Warmfront im Laufe des Freitags den Norden Deutschlands überqueren. Aufgrund größer werdender Luftdruckgegensätze wird der Wind zunehmend eine Rolle spielen. Für Norddeutschland bedeutet es am Freitag teilweise Windböen von 10 bis 11 Beaufort. Zudem setzt sich in höheren Luftschichten sehr milde Luft durch, die im Westen Deutschlands für vorfrühlingshafte 7 bis 9, vereinzelt auch 10 Grad sorgen wird. Allerdings wird dies vor allem im Norden bei eher herbstlich anmutenden Wetter passieren. Im Süden ist es deutlich ruhiger. Hier bleibt auch am Freitag noch die Hochdruckzone wetterbestimmend und bringt recht freundliches, teils aber auch neblig trübes Wetter.

Nachdem am Freitagnachmittag das erste Starkwindfeld den Norden überquert hat, wird bereits in der Nacht auf Samstag das nächste Starkwindfeld den Norden Deutschlands erreichen. Dieses gehört zu einem kleinen Randtief, welches sich in der Nacht an der Südseite des Tiefs bei Schottland bildet. Es zieht recht schnell über Südskandinavien nach Osten ab. Seine Warmfront wird dabei am Samstag den Norden Deutschlands mit Regen versorgen. Kaltluft, die auf der Rückseite des Tiefs aus dem Polargebiet bis nach Mitteleuropa vorstoßen möchte, schafft es allerdings nur bis etwa Dänemark. Grund ist die kräftige westliche Höhenströmung, mit der auch weiterhin sehr milde, wolkenreiche und feuchte Luft nach Osten geleitet wird. Diese sorgt für dichte Wolken, aber auch für Temperaturen, die im Westen Deutschlands auf über 10 Grad ansteigen kann. Da das Tief recht schnell über Südskandinavien nach Osten zieht, wird der Wind im Laufe des Samstags von Westen her rasch nachlassen. Nur in den nördlichen Mittelgebirgen sind bis in die Abendstunden weitere Sturmböen oder einzelne orkanartige Böen möglich. Auf den Brocken kann es auch Orkanböen ab 118 Kilometer pro Stunde geben.

Zum Sonntag baut sich über Mitteleuropa eine neue Hochdruckzone auf. Ein Hoch mit Zentrum über Nordafrika und dem Mittelmeer verstärkt seinen Einfluss und breitet sich bis nach Dänemark aus. Dabei führt es in einer westlichen bis südwestlichen Luftströmung sehr warme Luft vom Atlantik heran und verdrängt zeitgleich die Tiefdruckgebiete weiter nach Norden. Für Sonntag heißt das, dass letzte Sturmböen am Vormittag über der nördlichen Mitte Deutschlands bis zum Nachmittag Vergangenheit sind. Der Norden liegt unter einer Luftmassengrenze, die durch das Aufeinanderprallen der sehr warmen Luft aus dem Südwesten und der weiterhin nach Süden vorankommen wollenden Kaltluft aus dem Polargebiet, entsteht. Dabei kann es vor allem zwischen dem Emsland und der Oder teils länger anhaltende und kräftige Regenfälle geben. Im Süden setzt sich weiterhin das ruhige Hochdruckwetter fort. Auch am Sonntag sind im Südwesten und Westen sowie im äußersten Süden Deutschlands zweistellige Plusgrade zu erwarten. Ein neuerlicher Kaltlufteinbruch mit Dauerfrost wird wohl bis kommenden Mittwoch ausbleiben.

Maik Thomaß, 03.02.2011 15:43

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