08.02.2011 - Kaltluft gegen Warmluft - Kommt der Winter zurück nach Deutschland?

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08.02.2011 - Kaltluft gegen Warmluft - Kommt der Winter zurück nach Deutschland?

Beitragvon Maik » 16.09.2021, 12:00

Kaltluft gegen Warmluft - Kommt der Winter zurück nach Deutschland?


Ein Tief, welches in der Nacht über Südschweden zur zentralen Ostsee gezogen ist, hat im Norden für reichlich Wind und Sturmböen gesorgt. Dieses Tief erreicht in den nächsten Stunden das Baltikum. Von Süden her breitet sich eine Hochdruckzone über Deutschland aus. Somit wird sich der Wind auch im Norden beruhigen. In der entstehenden nordwestlichen Luftströmung gelangt mildere Atlantikluft nach Mitteleuropa.



Am Mittwoch breitet sich der Hochdruckeinfluss über Dänemark bis nach Norwegen aus. Dabei wird die Höhenströmung zwischen der Hochdruckzone und dem Tief über dem Baltikum auf nördliche Richtungen drehen. Einen ersten Kaltlufteinbruch wird es im Nordosten Polens geben. Deutschland wird unter sehr ruhigem Winterhochdruckwetter verbleiben. Die herangeführte milde Luft aus Südwesteuropa sorgt im Westen Deutschlands erneut für zweistellige Plusgrade. Interessant für Island wird morgen ein Tief mit Kern südlich Grönlands. Es sorgt in einer kräftigen südlichen Luftströmung für den Transport sehr milder Luftmassen über Großbritannien bis nach Island. Diese erreicht sogar teilweise Südgrönland.

Schon in der Nacht auf Donnerstag wird über Grönland und Island wieder kältere Luft auf der Rückseite des Tiefs herangeführt. Allerdings wird dies nur von kurzer Dauer sein. Bereits im Tagesverlauf kommt neue Warmluft über den Atlantik bis nach Grönland und Island. Grund ist ein neues Sturmtief mit Kern südwestlich Grönlands. Über Mittel- und Südeuropa bleibt die Hochdruckzone dagegen wetterbestimmend. Sie breitet sich über weite Teile Skandinaviens aus. Ein Tief, welches sich im Tagesverlauf westlich Norwegens bildet, wird am Nachmittag in Teilen Norwegens für die Zufuhr milderer Luft sorgen. In Deutschland kommt ebenfalls weiterhin sehr milde Luft zum Tragen. So wird in der immer noch bestehenden südwestlichen Luftströmung sehr milde Luft nach Deutschland. Diese sorgt auch am Donnerstag zwischen der Nordsee und den Alpen für Temperaturen um oder über 10 Grad. Auf im Osten werden verbreitet milde 5 bis 10 Grad erreicht.

Am Freitag wird sich die Wetterlage langsam umstellen. So wird die vorherrschende südwestliche Höhenströmung durch eine nördliche bis nordöstliche Luftströmung abgelöst. Ursache hierfür ist die Lage des am Donnerstags über Norwegen liegenden Tiefs. Es verlagert sich über Nacht ins Baltikum. Vom Polargebiet über Skandinavien bis nach Mitteleuropa breitet sich dagegen eine Hochdruckzone aus. Diese Konstellation sorgt für eine kräftige nördliche Höhenströmung. Mit ihr gelangt sehr kalte aber auch trockene Luft nach Mittel- und Osteuropa. Diese erreicht in den Abendstunden den Nordosten Deutschlands. Dabei trifft sie über der Mitte Deutschlands auf die wärmere Luft aus Südeuropa. Es entsteht eine Luftmassengrenze. Sie verläuft nach derzeitigen Berechnungen zwischen dem Emsland und dem Erzgebirge. An dieser Luftmassengrenze kommt es teilweise zu kräftigen Regenfällen, die bereits am Abend Richtung Elbe teilweise in Schnee übergehen.

Übers Wochenende versucht die Kaltluft ganz langsam nach Süden voranzukommen, trifft dort aber auf die sehr hartnäckig verbleibende mildere Luft aus Südwesteuropa. Während sich im Nordosten dabei immer mehr die trockene Luft aus Nordeuropa durchsetzt, wird es im Süden und Westen zunehmend feuchter. Hier bilden sich viele Wolken und die Luftmassengrenze zwischen Emsland und Erzgebirge verlagert sich kaum. Allerdings schwächt sie sich langsam ab. Wie weit die Kaltluft wirklich vorankommt, bleibt dabei noch abzuwarten. Im Nordosten Deutschlands werden auf jedem Fall sehr frostige Nächte auf dem Plan stehen. Teilweise wird es hier auch am Tag dauerfrostig bleiben. Im Süden gibt es weiterhin Plusgrade.

Maik Thomaß, 08.02.2011 16:06

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