14.02.2011 - Schnee im Norden - mild im Westen Deutschlands

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14.02.2011 - Schnee im Norden - mild im Westen Deutschlands

Beitragvon Maik » 16.09.2021, 12:18

Schnee im Norden - mild im Westen Deutschlands


Zwischen einer ausgeprägten Hochdruckzone, welche sich vom Nordpolarmeer über Skandinavien und Polen bis zum Balkan erstreckt und Tiefdruckgebieten über dem Nordatlantik gelangt in einer kräftigen südlichen bis südöstlichen Höhenströmung sehr milde Luft nach Deutschland. Im Laufe der Nacht verlagert sich ein Tief über Irland langsam nach Norden. Dabei wird seine Warmfront den Westen Deutschlands erreichen und sich über den Norden und die Mitte langsam nach Osten ausbreiten.



Am Dienstag entwickelt sich über Irland ein neues Tiefdruckgebiet. Dieses verstärkt sich rasch und wird sich kaum verlagern. Seine Warmfront erreicht im Laufe des Nachmittags den Südwesten Deutschlands. Da die alte Warmfront des Tiefs vom Montag noch über dem Norden Deutschlands liegt, wo die meisten Niederschläge als Schnee niedergehen, wird die Warmfront des neuen Tiefs rasch die alte Warmfront einholen und sich mit ihr verbinden. Dabei gehen vor allem im Osten Niedersachsens mit einfließender milderer Luft in höheren Luftschichten die Niederschläge zunehmend in Regen über. Über Nord- und Ostholstein sowie Mecklenburg wirkt weiterhin kühlere Luft aus dem skandinavischen Raum. Diese bewirkt, dass Niederschläge hier weiterhin als Schnee niedergehen. Durch das Aufeinandertreffen beider Warmfronten kann sich im Laufe des Abends der Schneefall im Bereich der Lübecker Bucht, sowie in Nordwestmecklenburg und auf Fehmarn verstärken. Von der schleswig-holsteinischen Nordseeküste bis nach Hamburg kann es stellenweise gefrierenden Regen geben. Nordöstlich der Elbe bleibt es auch am Dienstag eher frostig mit Werten zwischen -2 Grad Richtung Kiel und Null Grad in Mecklenburg-Vorpommern. Am Oberrhein und am Bodensee können dagegen zweistellige Plusgrade erreicht werden.

Auch am Mittwoch verbleibt Deutschland im Einflussbereich milderer Luftmassen aus Südeuropa. Die Tiefdruckgebiete auf dem Nordatlantik, speziell um die britischen Inseln herum, schwächen sich langsam ab. Sie verdrängen allerdings die Hochdruckzone weiter nach Osten. In einer zunehmend südöstlichen Luftströmung wird in den Nordosten Deutschlands kühlere Festlandsluft aus Osteuropa geleitet. Der Süden und die Mitte bleiben weiterhin im milden Bereich der Mittelmeerluft. So liegt der äußerste Nordosten Deutschlands auch am Mittwoch im Dauerfrostbereich, während weite Teile Deutschlands ein Plus erwarten können. Am Rhein können wieder mehr als 10 Grad erreicht werden. Dazu setzt sich voraussichtlich im Nordosten Deutschlands eine Inversionswetterlage durch. Hier kann sich teils dichter Nebel und Hochnebel ausbreiten. Sonst zeigt sich immer wieder die Sonne. Niederschläge fallen kaum.

Am Donnerstag gelangt mit Verlagerung des Hochdruckschwerpunktes über Skandinavien nach Norden aus Osteuropa sibirische Kaltluft Richtung Mitteleuropa. Diese wird vor allem den Norden Deutschlands in höheren Luftschichten treffen. Diese Höhenkaltluft macht sich durch viel Sonne, einen tiefblauen Himmel und wenigen Wolken bemerkbar. Ein Tief mit Kern über der französischen Mittelmeerküste sorgt dagegen in den Alpen für teilweise kräftigere Schneefälle. Dieses sorgt zusammen mit dem Hoch über Skandinavien für die östliche Höhenströmung. Da die durch das Tief herangeführte Luftmasse im Süden und der Mitte Deutschlands eher feuchter Natur ist, kann sich hier stellenweise zäher Nebel und Hochnebel ausbreite. Allerdings wird die in der Höhe herangeführte milde Luft am Boden kaum bemerkbar machen. Hier bleibt es aufgrund der fehlenden Sonneneinstrahlung mit Werten zwischen 3 und 7 Grad dann doch eher kühl.

Bis zum Sonntag könnte sich dir Kaltluft aus Osteuropa dann voraussichtlich über den gesamten Osten Deutschlands ausbreiten, wo sie auf die weiterhin sehr milde Luft aus Westeuropa trifft. Das Hoch über Skandinavien könnte sich über Nordosteuropa ausbreiten. Dabei verbindet es sich mit einem weiteren Hoch über Spanien. Seine Zone verläuft direkt über Deutschland. Über dem Nordatlantik tummeln sich zahlreiche Tiefdruckgebiete. Diese bewirken zusammen mit der Hochdruckzone eine kräftige südwestliche Höhenströmung. Mit ihr gelangt sehr milde Luft vom Atlantik über Spanien bis nach Frankreich, wo verbreitet zweistellige Werte erreicht werden. Dieser Warmluft steht Frost mit Werten um minus 5 Grad in Polen gegenüber. Ob sich dabei zum Beginn kommender Woche die milde Luft aus Südeuropa nach Osten durchsetzen kann, das bleibt noch abzuwarten. Dazu müsste der Einfluss der Tiefs über dem Nordatlantik noch kräftiger werden und die Hochdruckzone nach Süden abdrängen. Dann wäre der Weg für die milde Luft frei.

Maik Thomaß, 14.02.2011 19:24

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