26.06.2011 - Kurzes Sommerintermezzo Ende Juni

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26.06.2011 - Kurzes Sommerintermezzo Ende Juni

Beitragvon Maik » 16.09.2021, 12:40

Kurzes Sommerintermezzo Ende Juni


Deutschland liegt derzeit im Bereich einer Hochdruckzone, die sich von der iberischen Halbinsel bis nach Dänemark erstreckt. Der Norden Deutschlands gelangt noch in den Einflussbereich kühlerer Meeresluft vom Nordatlantik. Verantwortlich hierfür ist ein Tief mit Kern über Südnorwegen. Es transportiert in einer nördlichen Strömung nochmals kühlere Luftmassen nach Osteuropa. Ein Tief mit Kern südlich Islands sorgt dagegen zusammen mit der Hochdruckzone für den Vorstoß deutlich wärmerer Luft aus dem westlichen Mittelmeerraum, deren Ursprung Nordwestafrika ist. Dabei handelt es sich um atlantische Tropikluft. Diese ist zunehmend feucht und energiereich, dies vor allem im Westen Europas, so dass sich über Frankreich am Nachmittag Schauer und Gewitter bilden.



Am Montag verlagert sich das Hoch, dessen Schwerpunkt die Ostsee zwischen Dänemark und Deutschland sein wird, langsam ostwärts. Damit wird der Weg für sehr warme und zunehmend auch im äußersten Westen Deutschlands energiereiche Luft frei. Auch der Norden Deutschlands bekommt Sommertemperaturen um und über 25 Grad Celsius. Ein Randtief des Tiefs südlich Islands, welches sich noch verstärken wird, bildet sich über der Nordsee. In der energiereichen Luftmasse über Frankreich bilden sich am Nachmittag einzelne Schauer und Gewitter.

Bis Dienstag verlagert sich das Hoch von der Ostsee weiter zur zentralen Ostsee. Auf seiner Südseite gelangt trockene und leicht kühlere Festlandsluft aus Russland bis nach Deutschland. Ein Tief mit Kern über Belgien versorgt vor allem den Westen Deutschlands mit feuchter und heißer Luft aus dem zentralen Mittelmeerraum. Während der Osten Deutschland am Dienstag größten Teils strahlenden Sonnenschein bekommt, bilden sich am Nachmittag zwischen dem Emsland und dem Nordschwarzwald teils kräftigere Schauer und Gewitter.

Schon am Mittwochmorgen sind zwischen der Nordsee und dem Schwarzwald kräftige Schauer und Gewitter unterwegs. Das Tief über Belgien verlagert sich bis Mittwochmittag zur Nordsee. Es führt sehr warme Luft auf seiner Vorderseite nach Deutschland, die über der Osthälfte auf deutlich trockenere Luftmassen trifft. Am Nachmittag bildet sich eine Luftmassengrenze über der Westhälfte Deutschlands. Diese wird durch den Vorstoß deutlich kälterer Luft aus dem Polargebiet verursacht, die wiederum auf die sehr heiße und feuchte Mittelmeerluft trifft. Folge sind teilweise kräftige Schauer und Gewitter, die lokal auch Unwettercharakter annehmen können.

Das Tief über der Nordsee verlagert sich am Donnerstag nur langsam nordwärts Richtung Südnorwegen. Mit dieser Verlagerung setzt sich ein Luftmassenwechsel durch, der die sehr heiße und feuchte Luft der Vortage nach Osten verdrängt. Kalte Luft aus dem Polargebiet kommt in höheren Luftschichten nach Mitteleuropa geströmt. Die Luftmassengrenze, die am Mittwoch für teils heftige Schauer und Gewitter sorgt, könnte am Donnerstagvormittag über der Osthälfte Deutschlands liegen. Am Donnerstag liegen die Höchstwerte über Deutschland nur noch bei 16 bis 20 Grad. Am Tag setzt sich trockeneres Wetter mit einzelnen Schauern im Westen durch.

Ab Freitag setzt sich eine Hochdruckzone durch, die sich von den Azoren über Nordfrankreich bis nach Dänemark erstreckt. Auf deren Ostseite befindet sich Deutschland. Es wird in einer nördlichen Strömung kühlere Luft herangeführt. Interessant dürfte der Blick nach Osten sein. Über dem Baltikum liegt ein Tief, welches aus dem östlichen Mittelmeerraum sehr warme Luftmassen bis weit in den Norden Skandinaviens, die in abgeschwächter Form bis Sonntag auch nach Norddeutschland kommt.

Interessant für den Norden und Osten Deutschlands könnte besonders am Samstag ein Höhentief werden. Es bildet sich über Tschechien und bringt teilweise dichte Wolken und kräftigere Niederschläge in den Osten Deutschlands. Allerdings ist die Vorhersage von Höhentiefs oder Kaltlufttropfen immer eher mit Vorsicht zu genießen, darum gilt hier, weiter auf die Karten schauen und sehen, wie es sich entwickelt.

Maik Thomaß, 26.06.2011 11:28

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