04.07.2009 - Schwere Unwetter am 3. und 4. Juli 2009

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04.07.2009 - Schwere Unwetter am 3. und 4. Juli 2009

Beitragvon Maik » 18.09.2021, 11:33

Schwere Unwetter am 3. und 4. Juli 2009


Das schwülwarme bis schwülheiße Wetter ging im Südwesten und Westen am Freitag den 3. Juli 2009 mit schweren Unwettern und zwei Toten zuende.




Teilweise mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter gingen am Freitag über Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nieder, wobei im Westen neben Regen auch Hagel aus den dicken Wolken fiel. Die Folge waren Straßensperrungen durch zahlreiche umgeknickte Bäume, überflutete Keller und Unterführungen. Außerdem mussten zwei Maschinen nach Köln/Bonn umgeleitet werden.

Das Innenministerium von Baden-Württemberg teilte mit, dass die Einsatzkräfte im Dauereinsatz waren. Hier mussten zahlreiche Straßen wegen Überflutungen und Erdrutschen gesperrt werden. Am Freitagabend kam eine Frau in Affalterbach bei Ludwigsburg (Baden-Württemberg) durch Blitzschlag ums Leben. Sie befand sich in unmittelbarer Nähe zu einem Hundezwinger, als ein Blitz in einen Baum in ihrer Nähe einschlug. Ein Feuerwehrmann kam in Korntal-Münchingen, was ebenfalls bei Ludwigsburg liegt, bei Abpumparbeiten durch Blitzschlag ums Leben. Wegen Stromausfall und Überflutungen wurde die Produktion beim Autohersteller Porsche eingestellt.

Rund 450 Einsätze hielten die Düsseldorfer Feuerwehr in Atem. In einem Düsseldorfer Krankenhaus fiel auch der Strom aus. In einigen Straßen der Stadt stand das Wasser bis zu 50 Zentimeter hoch. Viele Straßen und Brücken waren unpassierbar. In anderen Teilen Nordrhein-Westfalens wurden mehrere Menschen durch Blitzschläge verletzt. Der Flughafen Düsseldorf musste für mehr als eineinhalb Stunden geschlossen werden. Es kam dabei zu Verspätungen im Flugverkehr.

Ein 18 jähriger Fußgänger wurde von einem Feuerwehrauto erfasst, als dies einem Fahrzeug des technischen Hilfswerkes ausweichen wollte. Der Unfall geschah im saarländischen Sulzbach.

Neben Flug- und Straßenverkehr gab es auch Verspätungen bei der Bahn. Hier verursachten Äste in Oberleitungen, Blitzeinschläge und überflutete Strecken für teilweise chaotische Verhältnisse. Im nordrhein-westfälischen Neuss standen ebenfalls zahlreiche Straßen unter Wasser. Fünf leicht verletzte Jugendliche gab es auf einem Zeltplatz in Hauenstein in der Pfalz. Hier schlug der Blitz auf dem Zeltplatz ein. Mehrere Brände wurden zudem durch Blitzeinschläge ausgelöst.

Am Samstag den 4. Juli 2009 zogen über den Südosten Mecklenburg-Vorpommerns und über den Osten Brandenburgs kräftige Schauer und Gewitter.

Über Frankfurt an der Oder gab es bei einem mehrere Stunden andauernden Gewitter zeitweise mehrere Zentimeter große Hagelkörner. Mehrere Straßen in der Innenstadt standen mehrere Zentimeter unter Wasser und zwangen viele Autofahrer zum Stoppen ihrer Fahrzeuge. Laut Frankfurter Stadtverkehrsgesellschaft kam der gesamte Straßenbahnverkehr zum Erliegen.

Zwei Männer aus Sachsendorf im märkischen Oderland, die vom Gewitter überrascht wurden, suchten unter einem Baum Schutz. In diesen Baum schlug ein Blitz ein. Einer der beiden Männer wurde tödlich verletzt.

Bereits am Dienstag den 30. Juni und Mittwoch den 1. Juli 2009 wurde Berlin von schweren Unwettern heimgesucht.

Am Dienstag wurde um 21:07 Uhr von der Einsatzleitung der Feuerwehr in Berlin der Ausnahmezustand ausgerufen. Zu mehr als 170 Einsätzen wurde die Feuerwehr an jenem Tag gerufen. Zur Unterstützung der Berufsfeuerwehr kamen 15 freiwillige Feuerwehren.

Als erstes traf es den Flughafen Berlin-Schönefeld. Hier wurden mehrmals die Start- und Landebahnen wegen Überflutungen und Aquaplaninggefahr gesperrt. Im Südosten der Stadt gab es durch die Regenmengen viele vollgelaufene Keller, die von der Feuerwehr leergepumpt werden mussten. In Adlershof schlug ein Blitz in den Dachstuhl eines Hauses, der komplett ausbrannte.

Text: Maik Thomaß, 04.07.2009 22:24

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