17.08.2009 - Eine erste Analyse des Wetters bis zum 20. August 2009

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17.08.2009 - Eine erste Analyse des Wetters bis zum 20. August 2009

Beitragvon Maik » 20.09.2021, 05:42

Eine erste Analyse des Wetters bis zum 20. August 2009


Am Donnerstag kann die Temperatur in Deutschland verbreitet auf über 30 Grad Celsius ansteigen. Im folgenden Beitrag gibt es eine erste Analyse.


Hier ein Überblick zur Ausgangs- oder auch Großwetterlage von Dienstag bis Donnerstag mit aktueller GFS-Karte.

Bild
Karte vom 20.08.2009, 12 UTC
Quelle: www.wetter3.de


Am Dienstag liegt ein Tief über der östlichen Ostsee. Auf seiner Rückseite fließt vorübergehend etwas kühlere Meeresluft ein. Zugleich baut sich neuer Hochdruck über den Niederlanden auf, der auf Deutschland Einfluss nehmen wird. Ein weiteres kräftiges Tief bildet sich über dem Nordatlantik, das mit seinem Kern südwestlich von Island liegt. In einer zunehmend südwestlichen Luftströmung wird langsam sehr warme bis heiße Luft aus dem westlichen Mittelmeer nach Südwest- und Mitteleuropa geleitet. Verstärkt wird das Ganze durch ein Tief über Italien, an dessen Ostseite ebenfalls warme bis heiße Luft aus Nordafrika nach Deutschland geführt wird, welche über dem Mittelmeer mit Feuchtigkeit angereichert wird und über die Alpen nach Deutschland einfließt.

Am Mittwoch bildet sich über Südwestfrankreich ein neues Tief, welches im Tagesverlauf an die Atlantikküste zieht und sich dort wieder auflöst. Das Tief über dem Nordatlantik wird an Kraft gewinnen. Über Osteuropa liegt ein Hoch, das besonders auf Deutschland noch Einfluss haben wird. In einer kräftigen südlichen bis südwestlichen Strömung, die durch die beiden Drucksysteme entsteht, gelangt sehr heiße Luft nach Deutschland.

Am Donnerstag verlagert sich das Tief nach Island und wird dabei noch etwas kräftiger werden. Eine neue Hochdruckzone erstreckt sich vom Atlantik über die Azoren, Frankreich und Norditalien bis nach Ostskandinavien und Osteuropa. Dazwischen liegt Deutschland in der Zufuhr heißer Luft, die zunehmend mit Feuchtigkeit angereichert wird. Da diese Luftmasse ziemlich energiereich ist, können sich im Verlaufe des Donnerstags kräftige Schauer und Gewitter bilden. Die Kaltfront des Tiefs über Island wird im Laufe der Nachmittagsstunden auf den Westen Deutschlands übergreifen.


Die Karte zeigt die möglichen Höchsttemperaturen des Tages.


Was bedeutet das für uns im Einzelnen?

Am Mittwoch wird es wieder vielfach sonniges Wetter bei Höchsttemperaturen zwischen 25 und 29 Grad Celsius geben. Die heiße Luft, die aus Frankreich nach Deutschland kommt, wird bereits am Mittwoch am Oberrhein und im Schwarzwald die Temperaturen über 30 Grad Celsius ansteigen lassen.

Während die Nacht auf Donnerstag im Südosten Deutschlands mit 12 Grad noch einmal recht angenehm verlaufen wird, sinkt sie vom Niederrhein bis zum Emsland kaum noch unter 20 Grad Celsius. Damit wäre dann eine tropische Nacht erreicht. Auch im Rest des Landes verläuft die Nacht mit Tiefstwerten zwischen 19 und 16 Grad recht warm. Dazu zeigen sich am Himmel nur wenige Wolken und es bleibt trocken.

Während sich der Donnerstagvormittag vielfach noch freundlich präsentiert, beginnt es spätestens zum Mittag im Westen zu brodeln. Vom Emsland bis zum Saarland können dicke Quellwolken entstehen, die am Nachmittag vor allem westlich des Rheins und im Emsland die ersten kräftigen Regenschauer und Gewitter bringen. Dabei kann es zu Platzregen, Hagel und Sturmböen kommen. Nach Osten bleibt es bis zum frühen Abend voraussichtlich leicht oder locker bewölkt und trocken. Nur vereinzelt können sich kurze Schauer und Gewitter entwickeln.
Was für Auswirkungen haben diese Temperaturen und was
kann man dagegen machen?

Für Menschen mit Kreislaufproblemen wird dieser Tag kein guter Tag werden. Schattige Plätze und viel Trinken sollte auf dem Tagesplan stehen. Wer dennoch ins Freibad oder an die frische Luft möchte, sollte neben Sonnenschutz für die Haut auch versuchen schattige Plätze aufzusuchen. Bei zunehmender Feuchtigkeit und zum Nachmittag nachlassendem Wind wird die Luft vielerorts einfach nur noch erdrückend und teilweise unerträglich sein. Die höchsten Temperaturen werden nach derzeitigem Kartenstand östlich einer Linie Hamburg – Aachen erreicht. Hier können bis zu 34 Grad Celsius erreicht werden. Nur unmittelbar an den Küsten und am Niederrhein bleibt es mit Werten unter 30 Grad Celsius etwas „kühler“.

In den Abend und Nachtstunden macht eine Kaltfront dem heißen Wetter ein schnelles Ende. Schauer und Gewitter ziehen quer über Deutschland und erreichen am Freitag auch die östlichsten Landesteile, wo es zuvor nochmals bis auf 32 Grad Celsius raufgehen kann. Sonst wird es bei 20 bis 24 Grad Celsius wieder angenehmer. An den Folgetagen wird der Wind eine eher nördliche Richtung einschlagen und damit dann auch kühlere Luftmassen heranführen, was zu einer Entspannung der Lage führen wird.

Text: Maik Thomaß, 17.08.2009 15:48

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