23.06.2009 - Der Sommer kommt mit großen Schritten

Hier gibt es alle Blogartikel bis 2020

23.06.2009 - Der Sommer kommt mit großen Schritten

Beitragvon Maik » 20.09.2021, 05:49

Der Sommer kommt mit großen Schritten


Eine Analyse bis zum 29. Juni 2009

Wer heute in Süddeutschland wohnt, mag es kaum glauben, dass wir schon Sommer haben, denn dichte Regenwolken und Temperaturen um 10 Grad Celsius machen den Tag eher herbstlich. Meteorologisch begann der Sommer ja schon am 1. Juni und kalendarisch ging es am 22. Juni um 7:45 Uhr los.


Die aktuelle Wetterlage gestaltet sich wie folgt. Ein Hochdruckgebiet mit Kern über der Nordsee sorgt heute in Nord- und Westdeutschland für ruhiges und sommerliches Wetter. Dieses Hoch hat sich zu einer Hochdruckzone mit einem über Skandinavien befindlichen Hoch vereinigt. Dagegen sorgt ein Tief über Tschechien für dichte Wolken im Süden, die sich am Alpenrand stauen und für langanhaltenden und teilweise recht ergiebigen Regen sorgen. Zunehmend gelangt in einer nordöstlichen Luftströmung wärmere Luft nach Nord- und Mitteldeutschland, am Alpenrand wird es im Regen deutlich kühler bleiben.

Für den Süden heißt es von daher heute erst einmal Regen und kaum einen Sonnenstrahl bei etwa 10 bis 13 Grad Celsius. Anders gestaltet sich das Wetter im Norden. Hier fließt trockenere Luft ein. Es zeigen sich ein paar Schönwetter- oder Schleierwolken und es bleibt trocken. Dementsprechend höher sind auch die Temperaturen. An den Küsten geht es rauf bis auf 18 Grad Celsius, frühsommerliche Werte von 20 bis 24 Grad Celsius werden in den anderen Gebieten erreicht.

Am Mittwoch verlagert sich die Hochdruckzone etwas weiter nach Nordosten. Über Norditalien entsteht ein neues Tief, welches am südlichen Alpenrand für Schauer sorgen wird. Auch der Wolkennachschub aus Osten wird wahrscheinlich nicht nachlassen, so dass es im Südosten weiterhin unbeständig bleibt. Im Norden herrscht dagegen weiterhin Hochdruckeinfluss und ruhiges Wetter vor, jedoch werden die Luftdruckgegensätze größer, so dass es an der Ostsee stürmisch werden kann.

Auch morgen wird es diese Zweiteilung beim Wetter geben. Der Südosten verbleibt im Regengrau, der Norden erstrahlt bei Sonnenschein. Ebenfalls bemerkbar macht sich dies bei den Temperaturen, die unter den Regenwolken kaum mehr als 14 Grad Celsius erreichen. Der Norden und Westen werden mit 19 bis 23 Grad Celsius dagegen schon verwöhnt. Schweißtreibende 25 bis 26 Grad Celsius gibt es im südlichen Brandenburg und in Sachsen. Hier besteht am Nachmittag die Gefahr einzelner Schauer und Gewitter, die über das Erzgebirge, sowie aus Polen über die Neiße gezogen kommen. Der Wind wird besonders im Nordosten Deutschlands eine größere Rolle spielen. Einerseits bringt dieser langsam die wärmere Luft und andererseits kann es entlang der Ostsee stürmische Böen geben, was den einen oder anderen Segler sicher freuen wird.

Am Donnerstag wird das Hoch von der Nordsee bereits über Skandinavien liegen. Zwischen ihm und dem Tief über Norditalien und weiteren Tiefdruckgebieten im Südosten Europas gelangt zunehmend warme Festlandsluft nach Deutschland, die voraussichtlich zum Wochenende die Temperaturen in den hochsommerlichen Bereich steigen lässt. Zudem wird ein weiteres Tief über Frankreich für Schauer und Gewitter im Südwesten Deutschlands sorgen.

Dauerregen wird am Donnerstag im Südosten Deutschlands kein Thema mehr sein. Das komplette Gegenteil wird hier der Fall sein. Die Sonne zeigt sich häufig und bis hoch zum Niederrhein bleibt es trocken. Erste Schauer und Gewitter zeigen sich am Nachmittag im Südwesten des Landes. Durch die Nordhälfte ziehen am Vormittag dichtere Wolken, die etwas Regen mit sich bringen. Am Nachmittag kann es dann von der Oder bis zur Neiße teilweise kräftige Schauer und Gewitter geben. Die Temperatur hält sich noch etwas zurück. Sie steigt auf 17 bis 19 Grad im Nordwesten, sonst aber schon auf 22 bis 24 Grad Celsius, im Südwesten wird die 25-Grad-Marke überschritten.

Freitag wird sich die Wetterlage ändern. Die Luftströmung dreht von Nordost auf Ost und bringt warme bis heiße Luft nach Mitteleuropa. Tiefdruckgebiete über Frankreich und Tschechien bringen zudem noch Feuchtigkeit aus dem Mittelmeerraum mit in diese warme Luft.

Für Freitag heißt es dann T-Shirt-Wetter in ganz Deutschland. 24 bis 28 Grad Celsius laden da schon zu einem Sprung ins kühle Nass ein. Heiße 30 Grad Celsius werden voraussichtlich entlang Oder und Neiße erreicht. Kühler bleibt es nur an Nord- und Ostsee im Seewindbereich. Die heiße und feuchte Luft hat aber einen Nachteil. Sie ist sehr energiereich. Sonnenschein pur wird es nicht geben. Bereits in den Vormittagsstunden beginnt es zu quellen. Am Nachmittag können sich dann teilweise heftige Schauer und Gewitter entladen. Wer keine Gewitter mag, ist an der vorpommerschen Küste und auf Rügen gut aufgehoben. Hier bleibt es voraussichtlich trocken, da der Nordostwind doch etwas trockener ist. Sonst bringt der Wind kaum Abkühlung er bleibt schwach, wenn man mal von Schauerböen absieht.

Durch die Nacht auf Samstag, die im Nordosten schon fast tropisch mit Werten um 20 Grad Celsius verlaufen wird, geht es im Norden mit weiteren Gewittern. Sonst ist es erst einmal ruhig, die sogenannte Ruhe vorm Sturm.

Unser Skandinavienhoch fängt am Samstag etwas an zu schwächeln und macht somit den Weg frei für Tiefdruckgebiete. Eines davon wird sich im Tagesverlauf von Frankreich nach Westdeutschland verlagern. Weitere Tiefdruckgebiete über Italien und dem Balkan sorgen für Feuchtigkeitsnachschub. In der weiterhin vorhandenen östlichen Luftströmung gelangt somit schwülheiße Luft nach Deutschland.

So wird es, wie am Freitag auch, am Samstagvormittag zu brodeln beginnen. Quellwolken werden rasch in die Höhe wachsen und von der Nordsee bis zum Alpenrand, sowie von der mecklenburgischen Ostseeküste bis zum Erzgebirge für teilweise unwetterartige Schauer und Gewitter sorgen. Entlang Oder und Neiße wird etwas trockenere Luft wetterbestimmend sein, die hier Schauer und Gewitter fernhalten wird. Als Entschädigung für diese Unannehmlichkeiten bekommen wir sommerliche 23 bis 26 Grad Celsius im Süden, 27 bis 29 Grad Celsius im Norden und von Thüringen bis nach Rheinland-Pfalz heiße 30 bis 32 Grad Celsius.

Am Sonntag wird dann ein neues Tief über Sachsen entstehen und nach Westen ziehen. Das Skandinavienhoch hat sich weit nach Norden zurückgezogen und transportiert etwas trockener Luft in den Osten Deutschlands.

Diese Luft ist aber weiterhin sehr warm. Deutschlandweit werden 25 bis 30 Grad Celsius erreicht. Dabei gibt es dann von der Nordsee bis zum Alpenrand teilweise kräftige Schauer und Gewitter. Im Osten wird es dagegen mehr Sonne als Wolken geben. Hier hilft dann als Erfrischung nur der Sprung in die Ostsee und Binnenseen.

Und auch am Montag setzt sich der Trend fort. Ein neues Hoch über der Nordsee verdrängt das Tief nach Südwesten. Damit steigen die Chancen auf viel Sonne und weiterhin sommerliche Temperaturen.

Text: Maik Thomaß, 23.06.2009 11:14

Benutzeravatar
Maik
Administrator
 
Beiträge: 18430
Registriert: 02.11.2020, 11:58
Land: Deutschland
Ort: Rostock
Höhe: 5
Minimumtemperatur: -16,7°C
Maximumtemperatur: +37,6°C
Wetterstation: Von jedem etwas
Kamera: Sony α 58
Über mich: Immer interessiert an jedem Wetter, egal ob Sonne, Regen, Schnee oder Nebel und das seit meiner Kindheit

Zurück zu Wetterblog Archiv



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast