GFS 0 - Tiefdruckeinfluss im Norden Deutschlands steigt

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GFS 0 - Tiefdruckeinfluss im Norden Deutschlands steigt

Beitragvon Wettermaik » 15.11.2009, 10:19

Tiefdruckgebiete beherrschen das Wetter im Westen Europas. So erstreckt sich ein Tiefdruckkomplex von den Azoren über Portugal und Großbritannien bis nach Island. An dessen Ostseite wird milde Luft nach Norden geführt. Der Norden Deutschlands liegt auf der Rückseite eines Tiefs bei Island. Hier strömt etwas kühlere Luft in höheren Luftschichten hinweg. Zudem wird die Warmfront des Tiefs im Laufe des Tages über die Westhälfte Deutschlands nach Nordosten ziehen. In der Nacht erreicht sie auch die Oder und die Neiße sowie den Bayrischen Wald. Auf der Rückseite folgt rasch die Kaltfront, die vor allem im Nordwesten Deutschlands für ein paar Schauer sorgen wird. Dem Tiefdruckkomplex gegenüber liegt eine ausgeprägte Hochdruckzone, die sich vom Nordwesten Russlands über Polen bis nach Nordafrika erstreckt. Sie sorgt dafür, dass Tiefdruckgebiete vom Atlantik es schwer haben, nach Osten voranzukommen.



Im Laufe der Nacht auf Montag kann sich der Hochdruckeinfluss auch nach Norwegen ausdehnen. Allerdings bildet sich im Laufe des Montags ein schwaches Tief über Südschweden, welches sich im Norden Deutschlands durch dichtere Wolken bemerkbar macht. Hier wird sich durch den zusätzlich wirkenden Hochdruckeinfluss immer wieder die Sonne zeigen können. Die Warmfront eines Tiefs bei Schottland wird dagegen im Südwesten Deutschlands ankommen und sich rasch über die West- und Südhälfte Deutschlands ausbreiten. Dabei kann es zu länger anhaltenden Niederschlägen kommen, die zumeist in Form von Regen ausfallen werden. In der entstehenden Süd- bis Südwestströmung gelangt deutlich wärmere Luft nach Mitteleuropa. Deren Ursprung liegt über Nordafrika. So wird es trotz dichter Regenwolken am Montag deutschlandweit für zweistellige Temperaturen reichen.



Die Kaltfront des Tiefs wird im Laufe der Nacht auf Dienstag noch einzelne Schauer im Westen bringen. Der Nordosten wird im Laufe der Nacht von der Warmfront überquert. Dabei kann es hier teilweise länger anhaltende und kräftige Regenfälle geben. Dienstag selbst wird sich ein Tief von den britischen Inseln nach Osten verlagern. Dabei gerät der Norden Deutschland in seinen Einflussbereich. Hier herrschen dichtere Wolken vor, die immer wieder etwas Regen bringen können. Der Süden bekommt eine schwache Warmfront mit dichteren Wolken zu spüren. Diese Warmfront führt sehr warme Luft aus Nordafrika über die Alpen. So können südlich des Mains verbreitet 12 bis 17 Grad erreicht werden. Am Alpenrand sind bis zu 18 Grad möglich. Aufgrund der windschwachen Wetterlage über Süddeutschland kann sich in der herangeführten milden und feuchten Luftmasse teilweise dichter Hochnebel bilden. Wo sich dieser auflöst, stehen die Chancen auf Sonne gar nicht einmal so schlecht. Im Norden kann es teilweise recht windig werden.



Ein neues Tief wird am Mittwoch von Nordfrankreich über die Niederlande und Norddeutschland nach Südskandinavien ziehen. So werden besonders nördlich des Mains dichte Wolken mit zeitweiligem Regen für graues Herbstwetter sorgen. Der Süden Deutschlands liegt unter Hochdruckeinfluss. Die dazu gehörende Hochdruckzone erstreckt sich vom Atlantik über Spanien, Frankreich, die Alpenländer bis nach Griechenland sowie über das gesamte Mittelmeer und Nordafrika. Der Norden Europas ist dagegen in den Händen von Tiefdruckgebieten. Diese führen in einer südwestlichen Luftströmung immer wieder warme Luft nach Mitteleuropa. Etwas winterlicher könnte es im Norden Skandinaviens werden. Hier wird etwas kühlere Polarluft wirksam.



Text: Maik Thomaß, http://www.wettertopia.de
Wettermaik
 

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