GFS 0 - Heute Sturm über Norddeutschland, ab Donnerstag ...

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GFS 0 - Heute Sturm über Norddeutschland, ab Donnerstag ...

Beitragvon Wettermaik » 18.11.2009, 08:26

... Hochdruckwetter. Samstag ein neues Sturmtief über Großbritannien

Ein Tiefdruckkomplex erstreckt sich derzeit vom Nordatlantik über Schottland bis an die Küste Norwegens. Dem gegenüber steht eine Hochdruckzone, die sich von den Azoren über das Mittelmeer, Nordafrika, Südeuropa und Osteuropa bis nach Nordwestrussland erstreckt. Da die Luftdruckgegensätze zwischen diesen Systemen deutlich größer wird, wird der Wind am heutigen Tag eine nicht unerhebliche Rolle im Norden und der Mitte Deutschlands spielen. Dazu bildet sich im Tagesverlauf auf der Nordsee ein Tief, welches unter Verstärkung über Dänemark zur Ostsee zieht. Dabei nehmen über Norddeutschland die Luftdruckgegensätze weiter zu. Folge ist ein stark auffrischender Wind. Das Hauptsturmfeld wird sich im Verlaufe des Vormittags über der Nordsee bilden. Hier sind verbreitet Orkanböen zu erwarten. Um die Mittagszeit erreichen Böen auch vom Niederrhein bis nach Hamburg Sturmstärke. Schwere Sturmböen werden hier von der Partie sein. An der Nordseeküste und in Schleswig-Holstein werden orkanartige Böen auftreten. Am frühen Nachmittag wird auch in Mecklenburg-Vorpommern der Wind deutlich zunehmen. Vom Schaalsee über Nordwestmecklenburg und den Kreis Doberan bis zum Darß und Rügen sind dabei verbreitet orkanartige Böen zu erwarten. Noch stärker wird der Wind im Norden von Rügen, auf dem Kap Arkona, auf Hiddensee und auf der freien Ostsee wehen. Hier sind Böen bis Stärke 12 oder umgerechnet bis zu 125 Kilometer pro Stunde möglich. An expandierten Stelle, besonders auf Hiddensee kann auch die 130er-Marke überschritten werden. Bis zum Abend wird dann auch der Norden Sachsen-Anhalts und Brandenburgs sowie Berlin von schweren Sturmböen heimgesucht werden. In den Höhenlagen der nördlichen Mittelgebirge sind ebenfalls schwere Sturmböen möglich, auf dem Brocken auch voller Orkan. Während die Hauptwindrichtung noch Südwest ist, wird sich am Nachmittag im Nordwesten Deutschlands auf West drehen. Grund ist das Tief, dass sich von der Nordsee nach Osten verlagert. Zudem wird der Wind hier kurzzeitig abflauen, bevor er am Abend wieder deutlich an Stärke gewinnen wird. So werden in den Abendstunden an der Nordsee wieder Sturmböen auftreten. Bis zum Morgen werden sich diese bis nach Mecklenburg-Vorpommern durchsetzen, nachdem auch hier am Abend der Wind kurzzeitig nachlässt. Der Süden Deutschlands wird unter Hochdruckeinfluss liegen. Hier wird der Wind nicht wirklich stark unterwegs sein. Eher das Gegenteil wird der Fall sein. So kann sich aufgrund der windschwachen Wetterlage und der milden Luft aus dem Mittelmeerraum, die herangeführt wird, Hochnebel bilden, der sich teilweise nur zögernd auflöst. Wo er es dann doch schafft, steht einem freundlichem Tag nichts im Wege. Im Norden wird die Warmfront des Tiefs mit teilweise kräftigen Regen ab den Mittagsstunden für nasse Straßen sorgen.



Am Donnerstag breitet sich von Süden her der hohe Luftdruck langsam über Süddeutschland weiter nach Norden aus. Der Wind wird im gesamten Bundesgebiet weiter nachlassen. Das Sturmtief über dem Nordatlantik dreht nach Nordosten ab und wird am Nachmittag Island erreichen. In einer nun wieder südwestlichen Luftströmung wird deutlich wärmere aber auch feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum nach Nordosten geführt. Dies bedeutet für Süd- und Mitteldeutschland, dass durch die windschwache Wetterlage teilweise dichte Nebel- und Hochnebelfelder über den Tag erhalten bleiben. Der Norden und Nordosten Deutschlands werden noch unter dichteren Wolken verbleiben, die Zeitweise etwas Regen bringen. Einziger Trost sind die Temperaturen. Sie steigen auf 9 bis 13 Grad an. An den Alpen kann die Temperatur mit Föhn bis nahe 20 Grad ansteigen.



Am Freitag weitet sich der Hochdruckeinfluss auch in den Norden Deutschlands aus. So wird die Hochdruckzone dann vom Nordwesten Russlands über Osteuropa, Polen, die Alpen und Spanien bis auf den Atlantik reichen. Nordeuropa liegt dagegen im Einflussbereich von Tiefdruckgebieten. Besonders das Tief über Island wird seine Ausläufer über Großbritannien bis nach Belgien bringen. Diese erreichen am Abend auch den äußersten Westen Deutschlands. Da die Luftdruckgegensätze langsam wieder größer werden, wird der Wind im Westen und Norden Deutschlands wieder deutlich auffrischen und teilweise Sturmstärke erreichen. Er kommt überwiegend aus südlichen Richtungen und führt warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum heran. So werden am Freitag verbreitet 11 bis 16 Grad erreicht.



Ein neues Tief vom Nordatlantik wird sich am Samstag auf dem Weg nach Osten machen. Dabei bildet sich an dessen Südseite ein Randtief, das unter Verstärkung Kurs auf die britischen Inseln nehmen wird. Es erreicht in den Abendstunden Irland. Auf der Vorderseite liegt Deutschland. Hier wird nochmals milde Mittelmeerluft herangeführt. Zudem liegen der Süden und Osten noch unter Hochdruckeinfluss der Hochdruckzone, die langsam nach Osten abgedrängt wird. Der Westen und Norden wird dagegen von der Warmfront des Tiefs heimgesucht, die sich mit Wolken und Regen bemerkbar macht. Da die Luftdruckgegensätze wieder größer werden, wird vor allem im Westen und Nordwesten Deutschlands am Nachmittag und Abend der Wind wieder deutlich auffrischen. Erste Sturmböen sind westlich des Rheins und an der Nordseeküste möglich.



Text: Maik Thomaß
Wettermaik
 

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