GFS 0 - Ab Donnerstag kühler - Schneefallgrenze sinkt

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GFS 0 - Ab Donnerstag kühler - Schneefallgrenze sinkt

Beitragvon Wettermaik » 25.11.2009, 10:05

Ein Sturmtief nördlich Irlands verlagert sich im Tagesverlauf nach Osten und liegt in den Nachmittagsstunden bereits nordöstlich Schottlands. Seine Kaltfront wird im Tagesverlauf auf den Westen Deutschlands übergreifen. Das Tief reiht sich in einen Tiefdruckkomplex über Nordeuropa ein. So herrschen vom Nordwesten Russlands über Skandinavien bis ins östliche Europa und nach Island Tiefdruckgebiete. Der Süden Europas liegt dagegen unter einer ausgeprägten Hochdruckzone, die sich von Ostkanada über die Azoren und Spanien bis nach Südosteuropa erstreckt. Ein Keil dieser Hochdruckzone wird im Tagesverlauf noch bis nach Süddeutschland reichen. In der südwestlichen Luftströmung wird warme Luft aus Spanien bis nach Mitteleuropa geleitet. Allerdings wird diese nur noch heute wirksam sein. In den kommenden Tagen wird es kühler. Dafür sorgt das Tief nordöstlich Schottlands.



Im Laufe des Donnerstags wird das Sturmtief unter leichter Abschwächung nach Nordosten abdrehen und an Norwegens Küste entlangziehen. Dabei bildet sich an dessen Nordseite ein Randtief, welches nach Norden ziehen wird. Ein weiteres Randtief entsteht an der Südwestseite. Es liegt in den Abendstunden an der Nordwestküste Schottlands. Die Kaltfront des Tiefs bei Norwegen wird im Tagesverlauf den Nordwesten Deutschlands erreichen. Die Hochdruckzone liegt fast unverändert zwischen der Ostküste Amerikas und Osteuropa. Allerdings wird sie über Mitteleuropa weiter nach Süden verdrängt. In der zwischen dem Hoch über Ostamerika liegenden Hoch und dem Tiefdruckkomplex über Nordeuropa entstehenden Nord- bis Nordwestströmung gelangt polare Kaltluft nach Süden. Diese erwärmt sich auf dem Weg über dem Atlantik und erreicht im weiteren Verlauf Mitteleuropa und Deutschland. Damit wird die Schneefallgrenze in den Alpen und den Mittelgebirgen langsam absinken. In den Alpen sinkt sie bis zum Abend auf teilweise 1600 Meter, in den nördlichen Mittelgebirgen Deutschlands kann es teilweise bis auf 800 Meter runtergehen.



Das Tief nördlich Schottlands nistet sich am Freitag quasi vor Ort ein. Es verlagert sich kaum. Am Nachmittag bildet sich an dessen Südwestseite ein neues Randtief. In der über Mitteleuropa entstandenen westlichen Höhenströmung gelangt weiterhin kühle Luft vom Atlantik bis ins Baltikum. In den nördlichen Mittelgebirgen Deutschlands hat das eine Schneefallgrenze um 600 Meter zur Folge. In den Alpen muss man noch etwas höher hinausgehen. Hier liegt sie zwischen 1000 Metern in den Westalpen und 1500 Meter in den Ostalpen.



Am Samstag wird sich das Randtief über Großbritannien auf den Weg zur Nordsee machen. Auf seinem Weg wird es sich verstärken. Dabei wird aufgrund der steigenden Luftdruckgegensätze der Wind im Nordwesten und Norden Deutschlands wieder an Kraft gewinnen. Auch weiterhin gelangt kühlere Luft polaren Ursprungs über den Atlantik nach Mitteleuropa. Hochdruckwetter herrscht nur noch über den Azoren und dem südöstlichen Mittelmeer. Sonst beherrschen Tiefdruckgebiete das Wettergeschehen über Europa und Skandinavien.



Text: Maik Thomaß
Wettermaik
 

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