GFS 0 - Langsam setzt sich kühlere Luft durch

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GFS 0 - Langsam setzt sich kühlere Luft durch

Beitragvon Wettermaik » 27.11.2009, 09:54

Ein Tief mit Kern über Schottland wird zunehmend wetterbestimmend für Deutschland. Es lenkt in einem weiten Bogen über den Atlantik polare Kaltluft bis nach Frankreich und zunehmend auch nach Deutschland. Dabei wird die Kaltfront des Tief mit Regenschauern und Gewittern über Deutschland hinwegziehen. Mit der Kaltfront kommt die deutlich kühlere Luft, wobei die Schneefallgrenze bis zum Abend in den nördlichen Mittelgebirgen auf 800 Meter sinkt. An den Alpen liegt sie noch bei 1000 bis 1200 Meter. Eine ausgeprägte Hochdruckzone erstreckt sich im Gegenzug von der Ostküste Kanadas über die Azoren bis nach Südosteuropa.



Im Laufe der Nacht bildet sich ein Tiefdruckkomplex, der sich von Schottland über die Nordsee bis nach Südskandinavien erstrecken wird. Ein weiteres Tief entsteht über Südfrankreich, welches sich nach Norditalien verlagern wird. Der Tiefdruckkomplex sorgt für viele Wolken am Samstag über Deutschland. Dazu wird auch weiterhin kühle Polarluft über den Atlantik nach Mitteleuropa gelenkt. Verstärkend wirken ein Hoch über Grönland und ein Tief über dem Nordmeer für den Transport der Kaltluft auf den Atlantik. Am Abend bildet sich ein neues Tief über der Biskaya. Dieses wird sich in nordöstlicher Richtung auf die Nordsee verlagern. In höheren Luftschichten wird etwas mildere Luft nach Deutschland geleitet, was zur Folge hat, dass die Schneefallgrenze in den nördlichen Mittelgebirgen auf über 1000 Meter ansteigen wird. In den Alpen liegt sie zwischen 1200 und 1600 Meter.



Am Sonntag liegt das Tief über der Nordsee und verlagert sich kaum. Es reiht sich in einen Tiefdruckkomplex ein, der gesamt Skandinavien und Westeuropa beeinflusst. Hochdruckgebiete halten sich über Osteuropa, dem östlichen Mittelmeerraum und den Azoren auf. Während in den Osten Europas milde Luft aus dem Mittelmeerraum geleitete wird, gelangt polare Kaltluft bis nach Spanien und Portugal. Deutschland liegt zwischen diesen beiden Luftmassen. Die Schneefallgrenze wird im Tagesverlauf auf über 2000 Meter in den Alpen ansteigen.



Montag bleibt Mitteleuropa unter Tiefdruckeinfluss. So bildet sich im Tagesverlauf ein Tief über Frankreich, dass über den Schwarzwald nach Bayern ziehen wird. Weitere Tiefdruckgebiete entstehen über Südnorwegen und Norditalien. Diese Konstellation bewirkt einen Vorschub kühlerer Luftmassen in den Westen Deutschlands. Teilweise kommt die Kaltluft bis nach Nordafrika voran. Im Gegenzug wird milde Luft über Tschechien nach Norden geleitet, die bis ins Baltikum vorankommen wird. Im Laufe des Montags wird das Tief über Italien für einiges an Schnee in den Schweizer Alpen sorgen. Die Schneefallgrenze sinkt im Tagesverlauf in den Westalpen auf 600 bis 400 Meter ab. In den Ostalpen wird sie aufgrund der milderen Luft bei 1400 bis 1800 Meter liegen. Auch in den Mittelgebirgen sinkt sie auf 800 bis 600 Meter ab.



Text: Maik Thomaß
Wettermaik
 

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