GFS 0 - Kühle Ausichten für den Wochenbeginn

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GFS 0 - Kühle Ausichten für den Wochenbeginn

Beitragvon Wettermaik » 29.11.2009, 09:28

Ein Tief über Südengland lenkt zunehmend kühle Luft nach Westeuropa. Deren Ursprung ist das Polargebiet. Bis nach Spanien und Portugal kommt die Kaltluft dabei am heutigen Tag voran. In den Nachmittagsstunden bahnt sie sich ihren Weg dann auch über Frankreich in den äußersten Westen Deutschlands. Zuvor liegt Deutschland noch unter der abziehenden Front eines Tiefs über Skandinavien, das im Norden und Osten letzten Regen bringt. Hoher Luftdruck über Südosteuropa sorgt dagegen im Osten Europas in einer südlichen Luftströmung für den Transport milder Luft nach Norden. Teilweise wird diese heute auch Süd- und Ostdeutschland mit milden zweistelligen Werten überziehen. Im Laufe des Nachmittags kommt die Kaltfront des Tiefs über Südengland in den äußersten Westen gezogen.



Montag verlagert sich das Tief über Südengland nur langsam nach Osten. Es wird im Verlaufe des Tages Frankreichs Norden überqueren. Ein weiteres Tief entsteht in der Nacht über dem Schwarzwald. Dieses verlagert sich im Tagesverlauf nach Tschechien. Ein weiteres Tief bildet sich über Norditalien. Dieses sorgt im Alpenraum für teilweise kräftige Schneefälle. Dabei können innerhalb von 24 Stunden zwischen 50 und 80 Zentimeter Schnee fallen. Auch der Süden Deutschlands kommt langsam in den Genuss kühlerer Luft, die über den Schwarzwald und Frankreich einfließt. Damit sinkt die Schneefallgrenze im Süden Deutschlands bis in die Abendstunden auf 600 bis 400 Meter. An der Ostseite des Tiefs über Norditalien wird sehr warme Luft aus dem Mittelmeerraum nach Norden geleitet. Diese Streift den Osten und Südosten Deutschlands.



Das Tief über Frankreich erreicht im Laufe der Nacht auf Dienstag Luxemburg, wo es sich schließlich auflösen wird. Das Tief über Norditalien wird nach Norden über die Österreicher Alpen ziehen und sich ebenfalls auflösen. Das Tief über Tschechien wird dagegen über die Neiße nach Nordwestpolen ziehen. Es bringt im Osten Deutschlands ergiebige Niederschläge. Ein weiteres Tief über Südnorwegen wird für den Nachschub kühler Luft aus polaren Breiten sorgen. Ein neues Sturmtief über dem Nordatlantik transportiert mildere Luftmassen bis nach Großbritannien. Während Mitteleuropa fest in den Händen von Tiefdruckgebieten ist, wird Osteuropa von einer ausgeprägten Hochdruckzone bedeckt. Diese erstreckt sich im Nordwesten Russlands über das Schwarze Meer bis in den Nordosten Afrikas. Zudem herrscht über dem Atlantik ein kräftiges Azorenhoch. Die Schneefallgrenze wird im Osten Deutschlands am Dienstag bei etwa 200 bis 400 Metern liegen. Im Süden steigt sie auf 400 bis 600 Meter an. Dazu kann es im Erz- und Fichtelgebirge bis zu 25 Zentimeter Neuschnee geben.



Am Mittwoch verlagert sich das Tief von Polen nach Norden und erreicht am Abend die zentrale Ostsee. Das nordatlantische Sturmtief wird sich weiter nach Osten verlagern und in den Abendstunden Irland erreichen. Auf seiner Vorderseite wird mildere Luft in höheren Luftschichten nach Mitteleuropa und zunehmend auch nach Deutschland geleitet. Der Nordosten und Osten verbleibt noch unter bodennaher Kaltluft. Zudem breitet sich von Südeuropa her ein Hochdruckgebiet aus, dass mit seinem Zentrum über Norditalien liegt. Dabei wird der Wind im Süden Deutschlands deutlich schwächer werden. Aufgrund der einfließenden Luftmassen, die aus dem Mittelmeerraum stammen und recht feucht sein werden, kann sich eine Inversionswetterlage einstellen. Das heißt: Normalerweise nimmt die Temperatur in der Höhe ab. Bei Inversionswetterlagen dreht sich der Effekt um. Dann steigt die Temperatur in der Höhe und die mildere Luft legt sich über bodennahe Kaltluft. Bei windschwachen Wetterlagen bedeutet dies zumeist zähen Nebel und Hochnebel.



Text: Maik Thomaß
Wettermaik
 

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