Sturmgefahr am Sonntag und Montag (22. + 23.03.) + Wetter

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Sturmgefahr am Sonntag und Montag (22. + 23.03.) + Wetter

Beitragvon Wettermaik » 21.03.2009, 12:54

Sturmgefahr am Sonntag und Montag in Deutschland.

Diese Aussichten basieren auf den GFS-Daten des amerikanischen Wetterdienstes vom 21.03.2009 06 UTC

Die Anzeichen auf Sturm verdichten sich weiter.

Ein kurzer Überblick auf die Wetterlage bis Montagabend (23.03.2009)


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Quelle: http://www.wetter3.de

Ein Hoch mit Kern westlich der britischen Inseln schickt einen Keil bis nach Süddeutschland. Hier herrscht heute und auch am Sonntag ruhiges Wetter. Aus einem Tiefdruckkomplex bei Grönland löst sich in der Nacht auf Sonntag ein Tief.

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Quelle: http://www.wetter3.de

Dieses erreicht am Sonntagabend die nördliche Nordsee. Ein weiteres Randtief entwickelt sich über Mittelskandinavien. Es wird unter Verstärkung weiter zur östlichen Ostsee ziehen. Über Süddeutschland lässt der Hochdruckeinfluss langsam nach.


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Quelle: http://www.wetter3.de

Montag wird sich das Tief auf der nördlichen Nordsee mit dem Tief über der östlichen Ostsee vereinigen. Ein neuer Tiefdruckkern wird nördlich Polens entstehen. Dieses neue Tief wandert im Laufe des Montags nach Osten und verstärkt sich.


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Quelle: http://www.wetter3.de

Dienstag bildet sich über Südskandinavien ein neues Tief, welches für einen kurzen Wetterumschwung am Dienstag sorgen dürfte.


Das Wetter

Am Sonntagvormittag gelangt in einer meist noch westlichen Luftströmung milde Atlantikluft bis nach Deutschland. Diese wird, zumindest in der Nordhälfte, durch kühlere Luft polaren Ursprungs ersetzt werden. Dies geschieht mit dem ersten Tief, das zur östlichen Ostsee zieht.
Auf der Rückseite gelangt bis Dienstag weitere Kaltluft bis nach Norddeutschland. Diese Kaltluft wird voraussichtlich in den Morgenstunden des Dienstags auch die Alpen erreichen.

Die Warmfront überquert am Sonntagvormittag den Norden Deutschlands. Sie wird am Abend das Erzgebirge passiert haben. Nachfolgend kann im Norden Deutschlands die Wolkendecke auflockern. Neue Wolken mit etwas Niederschlag kommen von der Nordsee reingezogen.
Diese bringen in der Nacht in ganz Deutschland leichten Regen, teilweise Schnee in höheren Lagen des Erz- und Fichtelgebirges, sowie am Alpenrand.
In Vorpommern trocknet es nach Mitternacht ab und zeitweise lockert die Wolkendecke auf.

Montag gibt es nördlich der Mittelgebirge dichte Wolken mit zeitweise kräftigen Niederschlägen. Am Abend setzt von Nordwesten her Schauerwetter ein. Der Regen erreicht auch den Süden Deutschlands. In den nördlichen Mittelgebirgen kann es erste kräftigere Schneefälle geben. Diese oberhalb 200 bis 600 Meter. Im Nordosten Deutschlands fällt bis ins Flachland Schnee.
Nach Mitternacht lockert auch an der Ostsee die Wolkendecke auf. Es gibt aber noch weitere Schneeschauer. Von der Nordsee gibt es auch Schauer, diese aber meist als Regen. Am Alpenrand kann es zu längeranhaltenden und kräftigen Schneefällen kommen.


Die Temperaturverteilung

Am Sonntagmorgen gibt es südlich einer Linie Aachen – Frankfurt an der Oder leichten bis mäßigen Frost, das heißt Temperaturen bis –6°C. 1 bis 3 Grad werden es im Nordosten. Der Nordwesten erwacht bei 5 bis 6 Grad.
Am Tag gibt es nördlich der Mittelgebirge sowie im Schwarzwald zweistellige Werte bis 10 Grad.
Einstellig bleibt es entlang Oder, Neiße, und alle übrigen Gebiete.

Fast gänzlich frostfrei bleibt die Nacht auf Montag. Nur im Südwesten kann es leichten Frost geben. Am Tag werden recht einheitliche 6 bis 8 Grad erreicht. Ausnahme das Ruhrgebiet. Hier sind bis zu 9 Grad möglich. Am Nachmittag kommt von Nordosten her kühlere Luft. Östlich der Elbe geht die Temperatur im Tagesverlauf leicht zurück.

In der Nacht auf Dienstag werden die Temperaturen landesweit bei 2 bis –2°C liegen. Nur im äußersten Nordwesten ist es mit +3 Grad etwas milder.


Der Wind

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Sonntag weht nördlich der Mittelgebirge ein teilweise kräftiger Wind aus West bis Nordwest. Hier gibt es im Tagesverlauf auch verbreitet Sturmböen.
Der Süden wird davon noch nicht wirklich viel mitbekommen. Hier weht ein meist schwacher nur leicht böiger Wind aus westlichen Richtungen.


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In der Nacht auf Montag kann es in Mecklenburg-Vorpommern, auf der Ostsee sowie auf der offenen Nordsee schwere Sturmböen (10 Bft) geben. Nordöstlich einer Line Emden – Erfurt gibt es verbreitet Sturmböen (8 bis 9 Bft). Südwestlich dieser Linie kann es vereinzelt ein paar kräftige Böen geben.


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Wetterkarte Deutschland (Karte unter (GNU-Lizenz)

Montag lässt, aufgrund der Nähe zum Tiefdruckkern, im Nordosten der Wind nach. Hier gibt es am Vormittag letzte Sturmböen. Hauptschwerpunkt des Sturmfeldes wird eine Linie Kiel – Berlin, sowie Aachen – München sein. Hier gibt es verbreitet Böen bis Stärke 9. An der Nordsee sowie Niedersachsen, Bremen und Hamburg gibt es verbreitet schwere Sturmböen (10 Bft). Auf der freien Nordsee kann es auch orkanartige Böen (bis 11 Bft) geben. Außen vor bleibt nur der Südwesten. Hier gibt es Böen bis Stärke 6.

Maik Thomaß, 21.03.2009 12:46

Im Laufe des Samstagabends gibt es einen weiteren Blick auf die Wetterlage
Wettermaik
 

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