Wetterlage 12.04.2012

Hier können alle bekannten und unbekannten Modelle betrachtet, diskutiert und erörtert werden.

Wetterlage 12.04.2012

Beitragvon Maik » 18.10.2021, 05:31

<p>Eine markante Wettersituation entsteht am heutigen <strong>Donnerstag</strong> über Deutschland. Schauen wir zunächst aber auf Europa im Ganzen. Die Kaltfront eines über Polen liegenden Tiefdruckgebietes zieht am Vormittag über den Südosten und Osten Deutschlands. Dabei fällt lokal länger anhaltender und kräftiger Regen, der am Nachmittag nach Osten aus Deutschland raus zieht. Über der Nordsee liegt ein Tief, das polare Kaltluft bis nach Großbritannien transportiert, die in abgeschwächter Form auch Deutschland erreichen wird. Mittags bildet sich über Hessen ein neues Tief, das für die markante Wetterlage am heutigen Donnerstag zuständig ist. Restwarmluft liegt noch über dem Osten Deutschlands. Auf diese trifft die polare Kaltluft. Dabei bilden sich in sehr energiereicher Luft, die vor allem über dem Nordwesten und Westen Deutschlands liegt, Schauer und Gewitter, die vereinzelt auch Unwetterpotential mit Starkregen und Hagel erreichen können. Beim Blick auf die Capewerte und den Lifted Index sieht man die erhöhten Werte. Beim Cape werden dabei zwischen 250 und 500 J/kg erreicht. Zusammen mit den ins negative fallenden Lifted Index-Werten von -1 bis -3 Kelvin besteht vor allem über Niedersachsen und dem Münsterland die größte Gefahr von kräftigeren Schauern und Gewittern. Bei der Gewitterwahrscheinlichkeit sieht die Aufteilung dagegen etwas anders aus. Während hier von Schleswig-Holstein bis nach Vorpommern die höchsten Werte mit 2 bis 3 erreicht werden, liegt die Gewitterwahrscheinlichkeit im übrigen Deutschland bei 1 bis 2, was eine geringere Wahrscheinlichkeit ausmacht, jedoch auch hier die Möglichkeit von Gewittern gibt. Die Gebiete, die nach aktuellem Stand der Gewitterwahrscheinlichkeitskarten am wenigsten abbekommen sind Sachsen und der Süden Bayerns. Hier sind negative Werte bis -4 dabei, was die Wahrscheinlichkeit für Gewitter deutlich minimiert. </p>

<p>Schon in der Nacht auf <strong>Freitag</strong> löst sich das Tief über dem Norden Deutschlands auf und die Gewitterneigung lässt, mit fehlender Energie, nach. Reste des Tiefs halten sich noch mit dichten Wolken über dem Nordosten Deutschlands, wo es in der Nacht teilweise noch Regen gibt. Am Freitag selbst gelangen weite Teile Deutschlands in den Bereich einer entstehenden Hochdruckzone, die sich von Polen bis nach Frankreich erstreckt. Der Norden Deutschlands wird weiterhin von einem Tief über der Nordsee beeinflusst, das hier für einzelne Schauer und kurze Gewitter am Nachmittag sorgt. Da der größte Teil Deutschlands an der Nordseite der Hochdruckzone liegt, wird die Temperatur im Bereich von 10 bis 15 Grad liegt, da die herangeführte Luftmasse aus dem noch relativ kalten Nordosteuropa kommt. Darunter mischt sich zudem etwas polare Kaltluft aus Skandinavien. Deutlich mildere oder besser wärmere Luft wird aus dem östlichen Mittelmeerraum nach Norden transportiert, so dass in Nordosteuropa teilweise der Frühling Einzug hält. </p>

<p>Am <strong>Samstag</strong> schwächt sich die Hochdruckzone über Deutschland ab und verlagert sich nach Südskandinavien. Deutschland verweilt dabei unter dem Einfluss von einem Tiefdruckgebiet über der Nordsee und einem weiteren, sich verstärkenden Tiefdruckgebiet über dem Adriatischen Meer. Letzteres lenkt zunehmend milde und feuchte Luftmassen aus dem östlichen Mittelmeerraum nach Mitteleuropa. Dort trifft sie auf weiterhin heran fließende polare Kaltluft, die bis nach Spanien, Portugal und Marokko vorankommt. Über Deutschland bilden sich am Tag erneut ein paar Schauer und Gewitter. Zwischendurch kommt aber auch immer wieder die Sonne zum Vorschein. </p>

<p>Das Tiefdruckgebiet über der Nordsee verlagert sich auch am <strong>Sonntag</strong> nur wenig. Es liegt am Nachmittag voraussichtlich an der Südküste Nordwegens. Ein Hoch mit Zentrum über den Azoren breitet sich unterdessen über Großbritannien bis ins europäische Polarmeer aus. Dabei wird in einer nördlichen Strömung polare Kaltluft über Großbritannien und Frankreich bis ins westliche Mittelmeer geführt. Deutschland liegt zwischen dieser Kaltluft und herangeführter Warmluft des Tiefs über dem Adriatischen Meer, das sich langsam über den Balkan nach Nordosten verlagert. Während der Norden und Westen am Sonntag von dem Hoch etwas profitieren könnte, könnte sich über der Südhälfte Deutschlands eine Luftmassengrenze mit Regen und Schnee in den Höhenlagen der Alpen bilden. Die Temperatur würde am Sonntag Werte zwischen 10 und 15 Grad erreichen. Im Regen wären aber kaum mehr als 8 Grad möglich. </p>

<p><strong>Der Wettertrend bis Mittwoch den 18. April 2012:</strong> Am <strong>Montag</strong> breitet sich die Hochdruckzone von den Azoren mit einem Hochdruckkeil über Frankreich bis nach Deutschland aus. Zeitgleich zieht ein kräftiges Tief nach Schottland. Dabei würde anfangs noch kühle Luft aus Skandinavien herangeführt werden, die aber im weiteren Verlauf von milder Atlantikluft abgelöst werden könnte. Ein Tief mit Kern über der Slowakei könnte am Montag vor allem über dem Südosten Deutschlands noch für Niederschläge sorgen, die in höheren Lagen von Erzgebirge, Fichtelgebirge, Bayrischen Wald und den Alpen noch als Schnee fallen. Sonst zeigt sich von der Nord- und Ostsee bis zum Schwarzwald und Bodensee die Sonne von einem leicht bewölkten Himmel. Die kühle Luft macht sich noch mit Werten zwischen 5 Grad südlich der Donau und bis zu 11 Grad am Oberrhein bemerkbar. <br />
<strong>Dienstag</strong> könnte sich der Hochdruckeinfluss auch bis nach Osteuropa ausbreiten, allerdings verstärkt sich der Tiefdruckeinfluss des Tiefs bei Schottland weiter. Die Kaltfront des Tiefs kommt dabei in abgeschwächter Form bis in den Westen Deutschlands mit dichten Wolken und Regen voran. Im Osten und Süden würde noch etwas mildere Luft liegen. Hier können sich Hochnebelfelder halten. Wo sich diese auflösen kommt mehr und mehr die Sonne zum Vorschein. Währen die kühlere Luft mit maximal 8 bis 10 Grad in den Westen Deutschlands einströmen würde, könnten im Rest Deutschlands frühlingshafte 11 bis 16 Grad erreicht werden. <br />
Sehr unsicher ist die Wetterlage auch am kommenden <strong>Mittwoch</strong>. Das Tief, so der derzeitig Stand, verlagert sich über Schottland zur nördlichen Nordsee und bringt erneut einen Schwall polarer Kaltluft nach Mitteleuropa. Der Hochdruckeinfluss wird dabei nach Süden abgedrängt. Die Temperaturspanne läge am Mittwoch zwischen 7 und 13 Grad. Dabei müsste immer wieder mit Regen im Osten und Süden, und mit Schauern im Westen und Norden gerechnet werden. </p>

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