Grafische Arbeiten von Armin Münch zu der berühmten Piratenlegende Störtebeker

Grafische Arbeiten von Armin Münch zu der berühmten Piratenlegende Störtebeker

Beitragvon Maik Thomaß » 02.05.2022, 13:46

Grafische Arbeiten von Armin Münch zu der berühmten Piratenlegende Störtebeker


Greifswald - Grafische Arbeiten von Armin Münch zu der berühmten Piratenlegende aus dem Bestand des Pommerschen Landesmuseums 12. Mai – 31. Juli 2022

Bereits seit seiner Kindheit begeisterte sich der spätere Zeichner und Illustrator Armin Münch (1930 – 2013) für das Meer. Nach der Lektüre von Willi Bredels 1950 erschienenen Roman „Die Vitalienbrüder“ und nach einem Urlaub auf Rügen, wo die Einheimischen ihm Störtebeker-Schlupfwinkel zeigten, begann Münch sich für die dramatische Piratenlegende des hier an der Küste tief verwurzelten Volkshelden Klaus Störtebeker zu interessieren und dessen Leben und Kampf in zahlreichen Zeichnungen, Radierungen und Holzschnitten darzustellen.
Anlässlich der Wiederaufführung von Kurt Barthels (KuBa) dramatischer Balladenfassung „Klaus Störtebeker“, die bereits unter der Regie von Hanns Anselm Perten 1959 unter freiem Himmel mit Hunderten von Menschen, Volks-und Berufskünstlern, mit Schiffen und Pferden vor der Naturkulisse des Großen Jasmunder Boddens in Ralswiek uraufgeführt wurde, entstand 1980 ein neuer Zyklus zum Thema, für den der Künstler im Auftrag des Bezirkes Rostock einundzwanzig lavierte Federzeichnungen schuf.

Gezeigt werden frühe Radierungen, Lithografien, Holzschnitte und das komplette 1980 erschienene Mappenwerk „Störtebeker“ nach den lavierten Federzeichnungen.

Mit diesem eigenständigen Werk innerhalb des Gesamtschaffens von Armin Münch gewährt das Pommersche Landesmuseum innerhalb der Reihe der Kabinettausstellungen erneut einen kleinen Einblick in die großzügige Schenkung, die es in den letzten Lebenstagen des Künstlers erhielt.

Die ausgestellten grafischen Blätter sind ein Zeugnis für die zeichnerische Vitalität Münchs und seine von Humanismus und sozialer Gerechtigkeit zutiefst geprägten lebenslangen menschlichen Haltung.

Mit den ihm gegebenen eigenen Ausdrucksmöglichkeiten, einen historischen Stoff aus dem Ausgang des 14. Jahrhunderts für die Gegenwart neu zu beleben, beweist er eindrucksvoll, dass er nicht zu Unrecht als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Zeichner Mecklenburg-Vorpommerns galt.

Pommersches Landesmuseum
Rakower Straße 9, 17489 Greifswald
Di – So Mai – Oktober 10 – 18 Uhr, November – April 10 – 17 Uhr


Die Sonderausstellung ist im Eintritt der Dauerausstellung inbegriffen, kann aber auch gesondert für 2,50 € besichtigt werden.

Biographisches von Armin Münch
Geboren am 1. Mai 1930 in Rabenau bei Dresden. Begeisterte Beschäftigung in der Kindheit: immer Zeichnen. Am 13. Februar 1945 Bombenangriff auf Dresden erlebt. 1946 Graphischer Zeichner – Lehre im Sachsenverlag Dresden. 1950 - 1955 Studium – Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1955 Heirat mit Marianne Koch. 1955 Wahlheimatstadt Rostock. 1957 Maja geboren. 1962 Anja geboren.

1958 - 1960 Meisterschüler der Deutschen Akademie der Künste in Berlin. 1960 - 1970 freischaffend in Rostock. 1970 Nationalpreis. 1976 Professor. 1970 - 2000 Künstlerische Lehrtätigkeiten: Kunsthochschule Berlin Weißensee, E.-M.-A.-Universität Greifswald (1976 - 1991), Förderkurse für Malen und Zeichnen, Kunstschule Bochum IBKK, Universität Rostock, Ausstellungen im In- und Ausland, Studienreisen
Im Sommer 2013 erhielt das Pommersche Landesmuseum eine umfangreiche Schenkung von 1.100 Zeichnungen und Druckgrafiken. Nach seinem Tod am 21. August 2013 wurde diese Schenkung von Marianne Münch großzügig um 135 Skizzenbücher und zahlreiche Mappenwerke erweitert. In der aktuellen Ausstellung zeigen wir 58 Grafiken und diverse Bücher.

Vom 2. April – 1. Juni 2014 präsentierte das Pommersche Landesmuseum bereits eine erste kleine Auswahl aus diesem bedeutsamen Nachlass: Die Ausstellung „Totentanz“ zeigte anlässlich des Weltkrieggedenkjahres 17 Zeichnungen, in denen sich Armin Münch mit dem Krieg als ein immer noch nicht überwundenes Grundübel der Menschheitsgeschichte auseinandersetzt.

Begleitveranstaltungen
Donnerstag, 12.05. 18.00 Uhr: Ausstellungseröffnung
Innerhalb der Räumlichkeiten der Kabinettausstellung führt der Kurator Mario Scarabis durch die Ausstellung und stellt einzelne ausgewählte Arbeiten Armin Münchs über die Piratenlegende Klaus Störtebeker vor. Eintritt: frei

Sonntag, 15.05.2022 11.00 Uhr: Internationaler Museumstag:
Störtebeker – Die Legende vom gerechten Piraten
Armin Münch stützte sich bei seinen Arbeiten überwiegend auf Sagen, Legenden und die literarische Figur Klaus Störtebeker. Wir wandern entlang seiner ausgestellten Werke auf den Spuren dieser Legende und gehen auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise, die uns auch mit dem Künstler bekannt machen wird. Kurzweiliger Ausstellungsrundgang mit dem Kurator Mario Scarabis. Eintritt: 4,50 €

Mittwoch, 06.07.2022 12.00 Uhr: Kunstpause zur Sonderausstellung
Entern und Gleiches Teilen – Die Legende Klaus Störtebeker
Mario Scarabis
Die abenteuerliche und dramatische Legende um den berühmten norddeutschen Piraten fesselt bis zum heutigen Tag. Armin Münchs zeichnerische Vitalität erweckt dessen Abenteuer zu neuem Leben, überhöht und hinterfragt zugleich das Dargestellte. Eintritt: 3,50 €
Redaktion Maik Thomaß
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